Bestes Spiel der Reboot-Trilogie?

  • Welches ist das beste Spiel der Reboot-Trilogie? 2

    1. Tomb Raider (2013) (1) 50%
    2. Rise of the Tomb Raider (1) 50%
    3. Shadow of the Tomb Raider (0) 0%

    Jetzt mal Hand aufs Herz: Welchen der drei Hauptteile, die wir in den letzten Jahren beschert bekommen haben, fandet ihr am besten? Und warum? ;)

  • Ich tue mich mit der Entscheidung schwer. Eigentlich mochte ich Shadow am liebsten, auf der anderen Seite wiederum auch überhaupt nicht.


    Ich finde, da hat man mit Cozumel schon genau den selben Fehler gemacht, wie in Rise mit Syrien. Stark, mit guter Atmosphäre angefangen, aber dann die Gegend zu verlassen, um danach immer und immer wieder das selbe zu haben. Das war besonders in Rise mit Schnee, Schnee und noch mehr Schnee nicht so dolle. In Shadow war es zwar etwas besser mit dem Dschungel (gerade der hatte richtig tolle TR3 vibes in Petto), Kuwaq Yaku und der Mission von San Juan, aber Paititi war so ein richtiger Dämpfer. Das war von vorne bis hinten störend: Obwohl es eigentlich jedem Deppen klar sein musste, dass Lara da nicht hin gehört, hat ein hässliches Fell aus unserer geliebten Grabräuberin eine Einheimische gemacht, und wenn der hässliche Fummel in grün war, war sie auch ohne Zweifel für alle direkt Teil der Sekte...


    Die Missionen fand ich zum Teil auch etwas anstrengend, was soll diese ganze Einmischung in die einheimische Kultur, die dann irgendwie auch noch nicht mal sonderlich interessant war. Die Interaktionen mit Abby, dem Mädel von der Kuwaq Yaku Bar, fand ich ja noch ganz nett, aber in Paititi war es irgendwie nervig. Auch die Sammlerstücke waren an manchen Stellen etwas übertrieben, ein Raum mit einem Dokument, einer Schatzkarte und einem Relikt war nicht selten... hat schon leicht eine Erinnerung an TR Underworld und die Vasen an jeder Ecke wachgerufen. Dadurch wurden die Sachen schon ein wenig bedeutungslos. Das war dann in Rise doch irgendwie ein wenig besser, und nicht ganz so überladen.


    2013 hatte irgendwie noch die beste Story. Hatte auch ihre Schwächen, aber dieses nervige "ich freunde mich mit den Einheimischen an und Trinity ist alles Schuld" war dort nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Fundstücke auch eine größere Bedeutung für das was eigentlich los war, die Texte der jungen Frau, die als Himikos nächstes Opfer dienen sollte, Fundstücke von Schiffbrüchigen, die vermutlich von den Verrückten umgebracht wurden...

    Allerdings war Laras Charakter selbst in Shadow am Besten, und auch Jonah hat mir da besser gefallen, als in Rise. Das Kampfsystem war mir in 2013 noch nicht ausgereift genug, in Shadow hingegen zu überladen mit den ganzen Kräutern für Fokus, Ausdauer, und das was ich sonst immer alles vergesse.

    Rise hatte eindeutig den besseren DLC, ich liebe Endurance und auch Cold Darkness hatte was.


    Machen wir es so:


    Grafik: Shadow

    Story: 2013

    Puzzles/Fallen: Shadow

    Collectibles: Rise

    DLC: Rise

    Lara: Shadow

    Kampfsystem: Rise

    Viecher: Shadow (Piranhas, Llamas, Affen...)



    Bisschen mehr Abwechslung bei den Regionen könnten alle vertragen. Bessere Ober-Baddies ebenso.

  • Besser hätte ich es selber nicht zusammenfassen können. Habe mich letztendlich für das Reboot entschieden, aber mit Bauchschmerzen. Diese ganze "ich muss das Mädel retten" Storyline hatte leichte Probleme. Und die Rätsel, wenn man sie überhaupt so nennen darf, waren ja nun wirklich nicht auf Tomb Raider Niveau. Aber da es das erste war, hat es mich damals doch sehr fesseln können.


    Rise war mir tatsächlich auch zu eintönig. Hätte gerne mehr Syrien gesehen. Und Shadow krankt halt sehr an Paititi und den Politics, die da abgehen... dafür waren die Rätsel tatsächlich mal besser, auch wenn die meisten wieder nur optional waren.


    Am Ende kann ich nur sagen: Alle drei hatten ihre Stärken und Schwächen. Das ist ein bisschen, als würde jemand fragen, welches das Lieblingskind oder das Lieblingshaustier ist, da sieht man auch gerne mal über Schwächen hinweg, weil's die eigenen sind! 😉

  • Sehe gerade, dass ich hier meinen Senf ja noch gar nicht da gelassen habe.


    Habe mal geschaut, was ich damals zum Release vom Reboot von mir gegeben hatte, und ich stelle fest, so sehr hat sich meine Meinung gar nicht geändert. Nettes Spiel, schlechtes Balancing von Kämpfen, Knobeln, Klettern. Inzwischen hasse ich die Story aber abgrundtief. So viel Potential, aber ein facepalm-Moment löst den nächsten ab; manche Dialoge sind nicht nur zum davon laufen, sondern haben "Kopf in den Sand stecken und auf das Ende warten"-Kaliber; zu viele Dinge bleiben unerklärt, zu viele Dinge lassen sich nicht schlüssig erklären. Das ist wie GoT Staffel 8, das kann mir keiner schönreden. Immerhin kann ich das Gameplay wieder genießen. Meine Wut über die Story hatte sich irgendwann so sehr über das gesamte Spiel gelegt, dass ich gar keine guten Erinnerungen mehr hatte. Als ich das Spiel aber für das Road to Shadow of the Tomb Raider Projekt nochmal anwerfen "musste", hatte ich mich aber doch zumindest gameplaymäßig ziemlich gut unterhalten gefühlt.


    Dann kam Rise of the Tomb Raider. Was hier und hier ja doch noch recht verhalten klingt, ist inzwischen die reinste Liebe. Ja, die Story von Rise ist immer noch seltsam, aber ich finde sie inzwischen in sich recht schlüssig und bis zum Ende hin spannend erzählt. Und auch wenn das Setting, abgesehen vom großartigen Prolog, mit Schnee, Schnee und Schnee wirklich recht abwechslungarm war, gab es viele tolle Setpieces, und meine Fresse, ab dem Moment, wo Lara sich in die verlorene Stadt aufmacht, ist es einfach nur episch. Insgesamt weniger, dafür spannendere Kämpfe machten Platz für mehr Erkundung und Rätsel. Das Balacing war deutlich runder als noch im Reboot, wodurch Rise mehr eigenen TR-Charm versprüht hat und sich nicht so sehr nach Uncharted anfühlte. Eine gute Weiterentwicklung der Reboot-Formel auf allen Ebenen.


    Und dann Shadow. Uff. Es ist objektiv betrachtet besser, als ich immer denke, aber dafür hat es mich in manchen Punkten einfach zu sehr enttäuscht. Vor allem die Story. Das Spiel hatte von den Dreien für mich die beste Prämisse, aber da wurde einfach nichts Sinnvolles draus gemacht. Da quält man sich durch 2 Spiele, 2 Romane, tausende Comics, die alle immer mehr Fragen aufwerfen, von denen man hofft, dass sie im Finale zumindest mal am Rande irgendeine Bedeutung haben. Und dann wird entschieden, dass die Story auch Leute ansprechen soll, die nix von den Vorgängern und Comics und sowieso kennen. Auch wenn mit dem Autorenwechsel zu Jill richtig gute Dialoge ins Spiel gekommen sind, ist der Rest einfach nur für die Tonne. Keine wirklichen Highlights, ein antiklimatisches Finale vom Feinsten. Dazu noch Paititi, dem größten und zeitgleich furchtbarsten, langweiligsten, dämlichsten Hub im Reboot Universum. Da hilft auch das schöne Dschungel-Setting und das beste Balancing von Rätseln, Erkundung und Kampf nix mehr. Und warum brauche ich eigentlich so viele Kampfskills, die ich freischalten kann, aber dann nie verwenden kann, weil es viel zu wenig Einsatzmöglichkeiten gibt? [hehe] Das Spiel war im Vergleich zu Rise auch viel weniger cineastisch. Das ist pauschal nicht schlimm, da der Fokus aber wieder so sehr auf der Story lag, gewinnt Rise auch da wieder Pluspunkte.


    Verdict:

    Grafik: Rise (auf etwa gleicher Ebene wie Shadow, aber epischer inszeniert)

    Story: Rise

    Puzzles/Fallen: Shadow

    DLC: Rise

    Lara: Shadow

    Kampfsystem: Rise

    Real-Life-Impact: Rise (Nicht, dass das für die Wertung eine Rolle spielt, aber Rise fällt nunmal in die Zeit, in der ich viele tolle Menschen der TR Community persönlich kennengelernt und zum Teil auch zu richtig dicken Freunden gemacht habe, das bleibt natürlich auch irgendwo hängen. :love)