Schreibübungen Nummer Eins
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Gibt es da auch ein Zeitlimit oder einfach hier reinstellen, wenn man es mal fertig hat?... sofern man mitmacht
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Spectre :
Soweit ich weiß, gibt es kein Zeitlimit, also schreib soviel du willstAber jetzt ich:
QuoteLAUF!
Ameisen!
Überall Ameisen!
Warum können nicht Käfer sein? Warum mussten es gleich diese kleinen, dreiteiligen Dinger sein, die immer in solch riesigen Schwärmen auftraten?
Lara rannte den Gang entlang, hinter ihr ein ebensolcher Schwarm. Wie Feuer wälzte er sich über den Boden, die Wände und die Decke. Alles verschlingend, was ihm in den Weg kam. Nicht einmal Hindernisse wie umgestürzte Säulen oder Löcher im Boden stellten für die Insekten ein Problem dar.
Für Lara hingegen schon. Jedes Mal musste sie kurz anhalten und einen Weg vorbei finden, wobei die Ameisen immer näher kamen.
Das leise Klappern von Millionen kleinen Beinen drang in ihre Ohren und schwoll zu einem Rauschen an, das den langsam herannahenden Tod ankündigte.
Wenn sie die Viecher wenigstens sehen könnte.
Ihre Taschenlampe hatte vor Stunden schon den Geist aufgegeben und sie in Schatten gehüllt. Und dann war die Hölle losgebrochen. Erst hatten die Wände angefangen zu zittern, dann waren die ersten Steinchen heraus gebröckelt und dann waren die Mauern gänzlich eingestürzt. Und mit dem Einsturz waren sie gekommen.
Millionen von Ameisen waren innerhalb weniger Sekunden in die Höhle eingebrochen, dass Lara nur noch die Flucht blieb. Und das so kurz vor dem Ziel.
Jetzt stand sie vor dem Loch, das sich auf dem Weg hinein hinter ihr aufgetan hatte. Ob sie den Sprung schaffen konnte wusste sie nicht, aber ihr Vorsprung zu den Ameisen hatte sich inzwischen auf wenige Meter reduziert, dass zum Denken keine Zeit mehr blieb.
Dann sprang sie. Eine Sekunde schwebte sie mit ausgestreckten Armen in der Luft, nur das Rauschen der Millionen Beine in den Ohren. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie vor sich, wie sie von den Insekten eingeholt und von ihnen überrannt wurde.
Dann bekam ihre Hand die Kante zu fassen. Ihre Finger gruben sich in den bröckeligen Fels während die andere Hand noch nach Halt suchte. Doch der Fels brach unter ihren Fingern weg und auch ihre rechte Hand rutschte langsam aber sicher immer weiter. Hinter ihr näherten sich die Insekten und die ersten begannen schon damit, sich von der Decke fallen zu lassen. Sie verfehlten Lara, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie über sie herfielen. Ihre Finger suchten weiter nach Halt, während Lara mit dem Gedanken spielte, einfach ihre Pistolen zu ziehen und jede Ameise einzeln zu erschießen. Aber trotz unendlich Munition hatte sie dafür einfach nicht die Zeit.
Trotzdem zog sie mit der linken Hand eine der Waffen und feuerte. Das kurze Aufblitzen des Feuerstrahls genügte um an der Kante eine feste Stelle zu erkennen.
Inzwischen hatten sich ein paar der Ameisen in ihrem Haar verfangen, doch Lara hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Sie steckte die Pistole weg und zog sich aus dem Loch.
Ohne sich umzusehen lief sie weiter geradeaus. Sie war sich nicht sicher, aber jetzt dürfte kein Hindernis mehr kommen. Weder für sie, noch für die Ameisen. Also lief sie weiter, immer das Rauschen der Ameisen in den Ohren. Nur unterbrochen vom schnellen Pumpen ihres Herzens, das Unmengen Adrenalin durch ihren Körper jagte und sie dazu antrieb noch schneller zu laufen.
Immer schneller und schneller.
Dann sah sie es endlich. Ganz schwach nur, aber in der Dunkelheit doch stark genug. Ein schwaches Leuchten, das den Ausgang markierte. Lara wusste, dass dahinter ein See lag. Ihre Rettung. Sie lief noch schneller.
Doch auch die Ameisen schienen zu spüren, dass ihnen ihre Beute zu entkommen drohte. Und erst jetzt spürte Lara Croft die wahre Macht der Insekten.
Vor ihr begannen erste Steine aus der Decke zu rieseln. Erst ganz kleine, wie Staub, dann immer größere. Die Mistviecher wollten sie einsperren. Sie zog ihre Pistolen und begann damit die größeren Brocken zu zerschießen um sie wenigstens ein klein wenig aufhalten zu können.
Die Schüsse gingen in dem Rauschen der Beine unter und Lara hatte angefangen zu schreien. Es waren nur noch ein paar Meter, doch vor ihr tat sich eine Wolke aus Staub auf, dass sie nicht sehen konnte, was sich dahinter verbarg.
Schließlich steckte sie die Waffen weg, schloss die Augen und sprang hindurch. Wieder schwebte sie einen Moment in der Luft, doch diesmal klang das Rauschen der Ameisen fast wie ein Stöhnen der Enttäuschung.
Als sie tiefer fiel, als sie es eigentlich hätte tun dürfen, wusste sie, dass sie es geschafft hatte.-->
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Soo nachdem das Thema schon beinahe eingerostet ist, dachte ich mir, es mal wieder ans Licht zu bringen, weil das meiner Meinung nach eine gute Idee war Ich habe sogar schon einen Text verfasst, allerdings musste ich danach feststellen, dass das Genre ja Horror sein muss [Ich Depp ]
Ich hoffe, es ist okay, wenn ich meine Version jetzt trotzdem poste, die würde dann nämlich eher in die Kategorie "ruhige Szenendarstellung" [mir fällt wirklich kein anderes Genre ein und es gehört zu keinem von denen, die vorgeschrieben sind]. Ist ja auch nicht lang, das Ding. Trotzdem viel Spaß beim Lesen!QuoteLeise klassische Musik erfüllt den Raum. Die Töne tanzen und wirbeln
durch die Luft und hinterlassen dort ein zierliches Klangbild aus Höhen und
Tiefen. Allein begleitet durch das Prasseln und Knistern des Kaminfeuers hinterlassen
sie eine angenehme Atmosphäre voller Entspannung und Ruhe, wo immer der Klang
sie hinführt.Um sich herum der weiche Stoff des Sessels, lümmelt Lara vor dem Kaminfeuer in
der großen Halle herum. Die leichte Kühle, die in diesem Raum stets herrscht,
spürt sie kaum, während die Wärme des Feuers aus dem Kamin auf ihrer Haut warme
Spuren zieht und ihr Gänsehaut über den Rücken jagt. Das Feuer wirft zuckende
und springende Schatten an die Wände und auf den Steinboden, was den Raum fast
lebendig erscheinen lässt. Ganz anders als dieser faulenzt Lara schläfrig in
ihrem Sessel und muss mit Mühe gegen die herannahende Müdigkeit ankämpfen, die
vor allem ihre Lider schwer werden lässt. Das wärmende Feuer wiegt sie
ebenfalls in eine behagliche, gar geborgene Stimmung. Kurz bevor sie in die
Versuchung des Einschlafens verfällt, erhascht sie plötzlich etwas kleines
schwarzes, das an dem Gitter des Kamins entlanghuscht. Als sie genauer hinsieht
erkennt sie den Sechsbeiner, der mit zappeligen Bewegungen seinen beschwerlichen
Weg entlang der Gitter auf sich nimmt. Tastend arbeitet er sich voran, bleibt
dann und wann stehen, um die Umgebung zu sondieren, um danach schnell wieder
weiterzukrabbeln. Doch selbst am Ende des Gitters scheint das Tier nicht an
seinem Ziel zu sein. Nein, dort beginnt die Reise erst.Wie zielstrebig die Ameise ihren Weg bestreitet und scheinbar nie völlig satt
wird von neuen Wegen, ohne auch nur einmal den Halt zu verlieren. So wie sie.
So wie Lara.