Assassin's Creed: Syndicate

  • Es ist wieder mal soweit, am 23. Oktober erscheint das neue AC auf PS4 und Xbox One, die PC Version soll später folgen. Es trägt nun nicht, wie zuerst angenommen, den Titel Victory, sondern Syndicate und spielt in London im 19. Jahrhundert. Anbei mal die offiziellen Videos.



    Ich bin ja mal gespannt, was draus wird. Nach Unity lass ich mich erstmal eh nicht mehr hypen, was AC betrifft, Rogue fand ich auch nur mittelmäßig. Aber umso größer ist dann vielleicht die Überraschung, weil das Spiel dann ganz superduper wird.
    Ein bisschen seltsam find ich die Kutschfahrten, das sieht für mich so nach GTA aus mit Rammen und Umfahren von anderen Fahrzeugen und diversen Leuten. [hehe]
    Gerüchteweise soll man sowohl Jacob Frye als auch seine Zwillingsschwester Evie spielen können, in einem ähnlichen System wie bei GTA V. Das fänd ich ja mal richtig spitze. Wird einfach mal Zeit, dass Ubisoft da auch mal starke spielspare Frauencharaktere etabliert!


    Und bereits bestätigt: KEIN Multiplayer an Bord.

  • Eigentlich wollte ich ja abwarten, aber letztendlich konnte ich mich doch nicht beherrschen und habe es dann doch frühzeitig geholt und jetzt am Wochenende intensiv gespielt (um nicht zu sagen durchgespielt :whistling: ).
    Syndicate ist das zweite Spiel der Hauptreihe, welches nicht primär von Ubisoft Montreal entwickelt wurde (Ubisoft Sofia leistete die Hauptarbeit an Rogue). Hauptverantwortlich zeichnet sich hier Ubisoft Quebec. Wer dadurch große Sprünge oder gar Innovation erwartet, wird gnadenlos enttäuscht. Syndicate bedient sich stark dem typischen Formular, ohne mutig zu sein, spielt sich im Wesentlichen wie ein Unity 2.0. Und dennoch ist Syndicate ein richtig gutes Spiel und in meinen Augen etwa auf einer Höhe mit Teil 2 und Brotherhood, den meiner Meinung nach besten Ablegern der Reihe (ja, es gibt noch Black Flag, das ist auch ein tolles Spiel, vermittelt jedoch für mich das Assassinen-Flair nur bedingt, dadurch fällt es hier raus). Ich werde mal ein paar Vergleiche zu den anderen Ablegern anstellen, allen voran Unity.


    Die größte Schwäche des Spiels ist für mich die Story. Hier stinkt das Spiel deutlich ab, gerade im Vergleich zu 2 und Brotherhood. Die Handlung schippert so vor sich hin, ohne wirkliche Höhepunkte. Auch das Ende kommt etwas belanglos daher, ist jedoch immerhin cool inszeniert, was vor allem an den Charakteren liegt. Denn Syndicate hat tatsächlich einen interessanten Bösewicht und zwei absolut coole Hauptcharaktere. Jacob und Evie Frye sind richtig coole Socken und ja, wir haben in AC endlich einen coolen weiblichen Hauptcharakter, der mir sogar noch ein bisschen besser gefallen hat als ihr Zwillingsbruder. Fetten Daumen dafür. Die Story von Unity war auch schon recht öde und bescheuert, im direkten Vergleich allerdings tatsählich besser
    London sieht super aus und erzeugt wieder eine tolle Stimmung. Läuft auch deutlich flüssiger als Unity. Das liegt vor allem daran, dass Syndicate im Vergleich zum Vorgänger schlechter aussieht. Die Stadt ist nicht so dicht bevölkert, die Weitsicht wurde runtergesetzt und insgesamt gibt es weniger Details und kaum noch betretbare Gebäude. Lässt man den direkten Vergleich außen vor, sieht das Spiel allerdings immer noch super aus und gewinnt gegen Unity klar durch die Performance.
    Die Parcour-Steuerung kennt man bereits aus Unity und ich finde sie immer noch doof. Ich bin mit der "klassischen" Steuerung stets ziemlich gut klargekommen und verstehe nicht, warum man hier groß Änderungen machen musste, die die Erfahrung nicht wirklich verbessern. Syndicate führt zwei neue Arten der Fortbewegungen ein, den Greifhaken und die Kutschfahrten. Wirkte für mich beides zunächst recht deplaziert, allerdings zeigte besonders der Greifhaken seine Qualitäten im Laufe des Spiels und es machte richtig Spaß, sich mit ihm durch die Lüfte zu schwingen. Und in GTA-Manier wie ein Rambo durch London zu düßen, war dann irgendwann auch recht lustig. Zudem wurde die Schleichmechanik überarbeitet und funktioniert im Gegensatz zu Unity.


    Nun zum entscheidenden Punkt, dem Gameplay. Überrascht wird man hier nicht, alle Missionstypen kennt man irgendwie schon. Da wird geschlichen, Dokumente geklaut, gemeuchelt und geflohen. Wie auch Unity verzichtet Syndicate auf die Belausch-Missionen, die ich schon immer kacke fand. Übernommen wird auch das in Unity bereits vorhandene freie Attentat: Hier ist dein Gebiet, irgendwo da ist dein Ziel, wie du es anstellst, ist dir überlassen. Das macht Laune, hätte jedoch meiner Meinung nach noch ein bisschen öfter und experimenteler sein dürfen. Abgesehen davon gibt es wieder diverse Nebenaufgaben, von der Befreiung Londons zu Kampfclubs bis zu Kutschenrennen. Das ist alles nicht wirklich neu, macht jedoch Spaß und spielt sich durch bessere Performance und bessere Steuerung jedoch auch besser als in Unity. Die Breite an unterschiedlichen Aktivitäten geht in Ordnung. Wer das Gameplay von Unity jedoch grundlegend doof fand (etwas mehr back to the roots, weniger Black Flag) wird allerdings keinen Spaß haben.
    Ebenfalls bekannt ist das Skillsystem. Durch Punkte investiert man hier in Kampf- und Schleichfähigkeiten, wobei Jacob ein paar exklusive Kampf- und Evie Schleichskills hat. Diese kommen jedoch erst am Ende des Skillbaums vor und sind von der Anzahl her sehr überschaubar, sodass sich beide Charaktere eigentlich gleich spielen. Das hätte man besser balancieren können, sodass die Entscheidung, mit welchem Charakter man durch London klettert, eher eine optische Präferenz des Spielers ist. Besser gelöst: Skillpunkte werden nicht mehr fest in der Story vergeben (ich weiß noch, wie nervig ich es fand, dass bei Unity manche davon in den Coop-Missionen versteckt waren), sondern jede Aktivität hat eine bestimmte Menge an Ep-Belohnungen. Aller 10.000 EP gibt es einen Punkt. Durch die Masse an Aktivitäten kann man hier also recht früh das höchste Level 10 erreichen um die beste Ausrüstung freizuschalten, falls man nicht nur durch die Story rast.


    Noch ein paar Worte zu Bugs: Auch Syndicate wird nicht verschont, hier und da gibt es Glitches, Storymissionen laufen in ein Loch oder man bleibt an Ecken hängen und muss den letzten Checkpoint neu laden. Jedoch passierte mir das deutlich seltener als noch bei Unity. Ganz flüssig lief das Spiel auch nicht immer, aber hier kann ein weiterer Patch sicher noch Abhilfe schaffen.


    Fazit: Syndicate hat mich bestens unterhalten und siegt eigentlich mit Ausnahme der Story in allen Punkten im Vergleich zum Vorgänger (und das Storymanko wird durch coolere Charaktere wieder wett gemacht). Die Frye-Zwillinge kommen zwar nicht an Ezio heran, aber ich glaube sowieso, dass Ubisoft noch Jahre brauchen wird, hier eine bessere Hauptfigur auf die Beine zu stellen. Das Gameplay ist wenig überraschend, funktioniert jedoch durch bessere Performance und komfortablere Steuerung tausendmal besser als Unity. Unity war ja grundsätzlich nicht schlecht, wurde jedoch durch seine technischen Macken doch recht frustig. Wie schon gesagt, für mich eines der besten Spiele der Reihe, die ich seit Jahren eigentlich nur aus Gewohnheit und Liebe zu den Vorgängern (2 und Brotherhood) gespielt habe. Eine interessante Story und etwas mehr Mut im Gameplay fehlen jedoch, um zu DEM besten Spiel der Reihe zu machen. Aber mal sehen, was 2016 zu bieten hat. ;)


    Ein Wort noch zu einer Sache, die mich in Unity richtig genervt hat: Begleitapp, Initiates, Mikrotransaktionen. Wie nervig war es doch, bestimmte Truhen nicht öffnen zu können und bestimmte Ausrüstung nicht erwerben zu können, weil man die App nicht nutzt oder bei Initiates nicht hoch genug im Rang war. Das wurde zwar gepatcht, allerdings so spät, dass es mich schon gar nicht mehr interessierte. Solche Späße gibt es hier nicht. Abgesehen von einer Ezio-Montur ist alles im Spiel freischaltbar (die Montur ist an Uplay gebunden, ansonsten gibt es sicherlich noch DLC-Ausrüstung). Man bekommt auch genug Geld für alle Upgrades, die Preise in Unity waren ja so gepfeffert, dass man ohne viel Zeit zu investieren die gute Ausrüstung gar nicht bekommen konnte.
    Mikrotransaktionen sind wieder dabei, allerdings total überflüssig, sodass ich mich daran gar nicht gestört habe. Zu erwerben gibt es EP-Boosts, die überflüssig sind, da man mehr als genug davon im Spiel bekommt und Materialien, die man man für Upgrades und Herstellung benötigt. Auch die gibt es massenhaft in Truhen im Spiel versteckt.
    Lediglich zwei Karten für versteckte Sammelgegenstände kann man nur mit den Helix-Credits erwerben. Die bekommt man neben Echtgeld auch in kleinen Mengen irgendwie im Spiel, wie, hab ich allerdings noch nicht rausgefunden, das schau ich mir bei Gelegenheit nochmal an. Für die meisten Sammelgegenstände gibt es jedoch bei den zahlreichen Händlern Schatzkarten zu erwerben, für den Rest kann man sich dank Netz natürlich auch anders helfen.
    Jedenfalls, durch den Wegfall des Begleitapp- und Initiates-Schrotts und weniger Mikrotransaktionen habe ich im Gegensatz zu Unity keinen negativen Beigeschmack erhalten.( Mikrotransaktionen nerven im Allgemeinen trotzdem, das wird jetzt nach DLC offenbar der neue Trend. Irgendwann bezahlen wir für Patches. :huh )


    Ich vergebe dem Spiel 9 von 10 Punkten, durch für mich viele mittelmäßige Vorgänger, dadurch sticht es etwas heraus, sonst würde die Wertung leicht niedriger ausfallen. Glück gehabt, Syndicate. [hehe]
    Auch wenn ich mit diesen Teil wieder Freude an der Reihe hatte, hoffe ich dennoch, dass Ubisoft bald von den jährlichen Titeln absieht und mal mehr Mut zeigt, die AC-Formel auf den Kopf zu stellen. Bis dahin schaue ich, ob Syndicate noch interessanten Story-DLC liefern wird (Jack the Ripper wurde bereits angekündigt, schade, dass sowas nicht gleich im Spiel ist) und diverse, noch offene Nebenaufgaben lösen.

  • Also ich habe ehrlich gesagt mit Revelatoins das Interesse an AC verloren. Aber Assassin's Creed: Syndicate würde mich schon reizen.

    Morgen kommt der Jack the Ripper DLC, ich bin schon ganz gespannt!

    Oh, das hört sich echt interessant an! Hat dir der DLC zugesagt?
    Ich bin momentan am entscheiden ob Assassin's Creed: Syndicate oder The Witcher 3. Wobei ich eher zu letzterem tendiere...

  • Der DLC war okay.Nix Aufregendes, was man nicht schon aus dem Hauptspiel kennen würde. Die Story fing spannend an, wurde dann aber doch sehr belanglos und blieb es auch.
    Die neuen Skills für den DLC sind ganz nett, aber irgendwie auch zu übermächtig. Teilweise sind sie auch nicht so gut durchdacht: Die Animationen sind wie schon im Hauptspiel sehr brutal, da werden Gegner unter Blutfontänen aufgespießt laut Beschreibung sind die Skills aber nicht tötlich (wie auch immer man das überleben soll [hehe]).
    Die Story hat auch den Frye-Zwillingen nix gegeben. Wenn man also nicht gerade alle Trophies/Achievements in dem Spiel haben will, reicht das meiner Meinung nach sehr gute Hauptspiel, definitiv aus.