Posts by Grabräuberin88

    Hey, danke erstmal...


    Das mit dem Linksverkehr habe ich auch schon gehört... woher noch? [hehe]


    Freundlich bin ich (denke ich) sowie so und meine Freunde regen sich eh schon immer auf, weil ich meine große Klappe nicht halten kann (sogar mein Englischlehrer und dieser ist Brite :D)


    Das mit den Pubs interessiert mich eher weniger, da ich keinen Alkohol trinke...


    Ja, also ich würde gerne in einen Vorort von London, aber nicht ins Zentrum. Aber im endeffekt liegt es nicht an mir wohin ich genau gehe. Zumindest ist meine Agentur schon mal in London...

    Dann wollen wir dein Interesse gleich mal mit ´nem weiterem Kapitel belohnen...


    -6-
    Lara stand vor dem Tower of London.


    Im Moment musste sie aber erst mal die harmlose Touristin spielen. Sie kaufte eine Eintrittskarte und wollte den Tag nutzen, um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen.
    Am Abend dann, würde sie bei der Schlüsselzeremonie teilnehmen.


    Nach dem 22. schlag des Big Ben wird das Gebäude geschlossen. Siebe Minuten vorher, wird eine Zeremonie begonnen, bei dem ein Chief Warder innerhalb eines Rundgangs den „Schlüssel der Queen“ zum Verrätertor bringt.
    Dabei wird er von Wachen begleitet.


    Für die Touristen ein gutes Schauspiel, aber für Lara heute, ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Denn sobald ein Trompetenspiel das Ende der Zeremonie ankündigt, musste sie es schaffen unbemerkt ins Gebäude zu kommen. Sie musste mittels eines Gleitschirms von einem höher gelegenem Gebäude auf den White Tower landen. Das Problem war, dass ein ziemlich langer Gleitflug werden würde.


    Außerdem durfte sie auf keinen Fall gesehen werden. Auch durfte sie nicht in die nähe des sogenannten Juwelenhauses kommen. Dort befinden sich die Kronjuwelen der Königsfamilie und die wurden strengstens von bewaffneten Wachen bewacht.



    Brian hockte auf dem Boden von Zips silbernem Van. Zip war mit Laras Headset verbunden. Brian würde gleich der Zeremonie beiwohnen.


    „Lara, ich glaube es wird Zeit.“


    „Okay, ich melde mich, wenn ich gelandet bin.“


    Sie nahm Anlauf und stieß sich Kraftvoll vom Dach des Gebäudes ab. Mit ihrem Kompass hatte sie die Richtung ausgemacht. Sie war komplett in schwarz gekleidet und auch ihr Gleitschirm mit allem Zubehör hob sich deshalb kaum vom Nachthimmel ab.


    Jetzt konnten Zip, Brian und sie nur noch hoffen, dass sie unbemerkt auf dem Gebäude landen konnte, um dann den Abstieg in das Gebäude hinter sich zu bringen. In ihrem Rucksack befanden sich ihre Waffen und auch in ihren Stiefel waren zwei Messer versteckt.


    Um zwei Minuten vor zehn, setzte Lara sanft auf dem Dach auf. Den Gleitschirm knüllte sie zusammen und ließ ihn liegen.


    „Ich bin angekommen. Irgendwelche Schergen?“


    „Keiner hat deinen Auftritt gesehen. Du wirst keinen Applaus bekommen.“


    „Wie schade. Vielleicht später. Spaß bei Seite, wann kommt Brian?“


    „Ich sag dir bescheid.“


    Schon zehn Minuten später schaltete sich Brian via Headset dazu und es konnte losgehen.
    Lara ließ sich vorsichtig an der Seite des Gebäudes herab und versuchte so leise wie möglich zu sein. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was alles schief gehen konnte.


    „Wie komme ich jetzt ins Gebäude?“


    „Verschaff dir zutritt.“


    „Na toll, wozu bezahl ich dich eigentlich?“


    „Damit du zwischendurch Unterhaltung bekommst.“


    Zur Antwort brummte Lara nur.


    Sie musste nicht lange warten und eine Wache kam durch eine Tür. Sie schlich an ihr vorbei und quetschte sich schnell durch die Tür.


    „Ich bin drin, also wo lang?“


    Zip dirigierte Lara durch die Gänge und Räume. Sie hatte einen Peilsender am Rucksack und er die Karte des Gebäudes auf dem Bildschirm. Er führte sie immer tiefer in das Gebäude hinein.


    Bald wechselte die Kulisse von den feinen Räumen zu schmutzigen und feuchten Kellergewölben. Fehlen nur noch Ratten, dachte Lara angewidert. Zip hatte sie an den Eingang eines langen Ganges geführt.


    „Hör mal Mädchen. Da unten sind weder Wachen, noch irgendwas anderes, also du kannst jetzt dein Licht einschalten und dich selbstständig auf den Weg machen. Melde dich wieder.“


    Lara tat wie ihr geheißen und ging so lange den Tunnel entlang, bis sie vor einem riesigen Torbogen stand.
    Sie schritt hindurch und fand sich auf einer etwas schräg abfallenden, länglichen Plattform. Sie schob sich vorsichtig an den Rand und ihr Blick fiel auf eine riesige Halle.


    Die Decke, unter der sie unmittelbar stand, sah noch aus wie der ursprüngliche Fels, aber der Rest der Höhle war üppig mit Wandschmuck aus Jade und Gold verziert.


    Überall waren Chinesische Schriftzeichen aufgemalt und rote Drachenköpfe mit Goldenen Augen und Verzierungen ragten an vielen Stellen aus dem Boden.


    Unter Laras Plattform und am anderen Ende der ovalen Höhle waren große Wasserbecken eingelassen, die bis zu einer bestimmten tiefe ebenfalls mit Jade verkleidet waren.


    In der Mitte der Höhle befanden sich mehrere niedrigere Podeste. Sie waren Kreisförmig um einen etwas größeren und höheren Podest in der Mitte angeordnet.

    Plötzlich vibrierte die Plattform und Lara hatte einige Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten. Sie versuchte an der Höhlenwand einen Halt zu finden und hatte Glück. Sie krallte sich an dem Fels fest.


    Es dauerte eine ganze Weile bis es wieder ruhig wurde. Gleichzeitig mit dem Vibrieren hatte eine Mechanisches Geräusch eingesetzt und Lara konnte durch ihr Fernglas erkennen, dass das Wasserbecken auf der anderen Seite angefangen hatte zu sprudeln.


    Sie vermutete das es eine Art Unterwasseraufzug war, in dem Fabio und seine Leute in die Höhle gelangen konnten. Genau in dem Moment tauchten zwei riesige Drachenaugen aus dem Wasser auf.


    Die Lider waren geschlossen, aber als die Augen komplett aufgetaucht waren, sirrten die Lider nach oben und nach unten weg und gaben den Blick auf eine riesige Pupille frei. Diese entrollte sich und überbrückte somit das Wasser.


    Mehrere Menschen stiegen aus den Augen aus.
    Lara schob sich wieder an den Rand der Plattform und besser sehen zu können. Auch unter ihr kamen Menschen aus zwei Drachenaugen.


    Sie trugen rote Kutten, die an den Rändern mit Gold verziert waren. Sie sahen aus wie Mönche, aber Lara wusste, dass sie Mönchen in gar nichts ähnlich waren.


    Alle hatten ihre Kapuzen übergezogen, so dass Lara keine Gesichter erkennen konnte.


    Auf dem Rücken der Kutten war der Dolch abgebildet, der von einem Drachen umrundet wurde.
    Die Anzahl der Menschen war so groß, dass Lara sich gar nicht erst die Mühe machte, sie zu zählen.


    Alle stellten sich im Kreis um den großen Podest und ein paar von den Kuttenträgern stellten sich auf die niedrigen Podesten.


    Lara war aufgefallen das diese Leute etwas Prunkvollere Kutten trugen. Außerdem hatten sie noch Jade- Figuren an den Kordelenden.


    Plötzlich flammten überall riesige Fackeln auf und erhellten die Höhle.


    Jetzt konnte Lara noch ein bisschen mehr erkennen. An der Decke hingen große Fahnen auf denen ebenfalls der Dolch mit dem Drachen abgebildet.


    „Ziemlich Prunkvoller Keller,“ meldete sich Zip.


    „Zu Prunkvoll für meinen Geschmack. Wird Zeit ein wenig zu Renovieren.“

    Diese Organisation hat viele Mirglieder aus vielen Ländern, also warum keinen allgemein verständlichen Namen (wobei ich das hätte dabei schreiben können, geb ich dir Recht)


    Der Dolch heißt nun mal so und desshalb der Name


    und außerdem spielt das alles in England, wo man davon ausgehen kann, das Brian den Namen einfach übersetzt hat (s. Anmerkung oben)


    Dazu kommt das ich, wie wahrscheinlich viele andere auch, kein Chinesisch kann und nicht auf Übersetzungen zurückgreifen möchte, die ich nicht ihrer Richtigkeit überprüfen kann. Bevor ich mich also lächerlich mache und einen falsch übersetzten Namen nehme, der in Wahrheit etwas ganz anderes bedeutet, bin ich lieber auf nummer sicher gegangen, was wohl auch verständlich ist, oder? :-)

    -5-
    Als Brian endlich aus dem Bett gekrochen kam, saß Lara schon seit zwei Stunden über den Dokumenten und wertete sie aus. Zip saß neben ihr.


    Lara hatte extra einen Kontrollraum für ihn eingerichtet. Mehrere PCs und Laptops, verschiedener Marken und größen summten gleichmäßig ihr Elektronisches Lied. Zip versuchte den Datenschutz zu knacken und ging voll in seiner Aufgabe auf. Brian setzte sich zu ihnen.


    In den nächsten Stunden brüteten sie alle über ihren Aufgaben.
    Ab und zu stand einer von ihnen auf und streckte die Glieder oder massierte sich den Nacken, um sich etwas zu entspannen.


    Das war genau der Teil der Arbeit, den Lara am meisten hasste und ihn möglichst anderen überließ. Sie kam besser mit den Schweißauftreibenden Aufgaben zurecht.


    Plötzlich spannte Zip neben ihr seine Muskeln an und setzte sich aufrecht hin.


    „Was ist?“ Lara stellte sich hinter ihn, um besser sehen zu können.


    „Ich glaube ich hab´s.“


    Und tatsächlich ließen sich alle Dokumente und Dateien öffnen. Sie ließ Zip alles ausdrucken, damit sie zu dritt arbeiten konnten.


    In der Zwischenzeit gönnte sich Lara einen kurzen Dauerlauf und eine minimale Trainingseinheit, um die überschüssige Energie loszuwerden.


    Als sie wieder in den Kontrollraum kam, saßen Brian und Zip schon daran, sich durch die Zahlreichen Blätter zu arbeiten. Leise setzte sich Lara dazu.


    Diese Dokumente waren um einiges Aufschlussreicher als die anderen. So fand Lara heraus, dass Bartoli den Dolch als Druckmittel gegenüber anderen Organisationen haben wollte, um so die Alleinherrschaft über die Mafia zu gewinnen.


    Gierschlund! Wird Zeit das ich dir das Maul stopfe, dachte Lara grimmig.



    „Soweit so gut, aber wir haben immer noch keine Anhaltspunkte über den jetzigen Aufenthaltsort des Dolches,“ warf Brian ein.


    Zip sah zu Lara. Diese hatte ein besserwisserisches Lächeln aufgesetzt.


    „Bartoli war nicht ganz ehrlich zu mir. Er weiß genau wo sich der Dolch befindet. Er wollte nur das ich ihn hole. Sein Bruder hat schlauerweise einen Peilsender an ihm angebracht, für den Fall das sich jemand damit aus dem Staub macht.“


    Zip begriff.


    „Also soll ich rausfinden wo er sich befindet und du erledigst den Rest?“


    „An die Arbeit!“


    Wieder wurde es ruhig im Raum, bis plötzlich ein Handyklingeln die Stille zerriss. Mit einem entschuldigendem Blick nahm Brian ab und verschwand aus dem Raum. Als er wieder zurückkam, sprach sein Blick bände.


    „Lass mich raten, dein Boss?“


    Brian nickte.


    „Er macht druck. Er will Ergebnisse. Er hat sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt um seinen Chef rumzukriegen, dass du mitarbeiten darfst. Er würde das Gespött des Reviers werden, wenn wir versagen.“


    „Wer hat behauptet das wir versagen?“


    „Niemand, aber da noch keine Berichte erfolgt sind, dachte er, wir wären immer noch am Anfang. Er hat zum Glück keine Ahnung das wir in Venedig waren.“


    „Hey ihr zwei. Ich habe Informationen.“


    „Die gute Nachricht ist: Der Dolch befindet sich noch in England. Dies schlechte ist: Er befindet sich im Tower of London!"


    Eine Pause entstand, in der Lara angestrengt grübelte, wie sie ohne Probleme ins Gebäude kommen würde. Schließlich hatte sie den passenden Einfall.


    „Brian ruf deinen Chef an und er soll sich darum kümmern, dass wir in das Gebäude können.“


    „Tja, weißt du das geht nicht. Das kann er nicht veranlassen.“


    „Warum nicht? Wir sind doch in seinem Auftrag unterwegs und es besteht dringender Verdacht, dass der Dolch dort ist.“


    „Lara, ich habe die angelogen.“


    „Wie bitte?“


    „Ich arbeite nicht für die Polizei?“


    „Und für wen dann?“


    „Also, es gibt noch eine weitere Gruppe die den Dolch haben will. Ich musste das alles machen, um deine Hilfe zu bekommen. Was du mit Bartoli angestellt hast, hat mich in meiner Entscheidung nur noch bestärkt.“


    Lara drehte sich in der Tür um.


    „Sieh zu das du aus meinem Haus verschwindest, bevor ich dich umbringe,“ zischte sie.


    „Lara, bitte. The Xians brauchen deine Hilfe.”


    „Nein, du brauchst Hilfe, wenn du nicht schleunigst verschwindest.“


    Plötzlich hatte sie ihr Messer gezückt und schleuderte es haarscharf an Brians Gesicht vorbei. Es bohrte sich mit einem dumpfen Aufschlag in die Wand hinter ihm.


    „Sei froh, dass wir bis gerade gut befreundet waren.“


    Sie drehte sich um und schlug, unbewusst, den Weg in ihr Zimmer ein. Zip saß noch unten im Kontrollraum, konnte es wahrscheinlich selbst nicht fassen, aber das war Lara im Moment egal.


    Sie stieß wütend die Tür auf und erschrak. Brian stand mitten im Zimmer, eine Waffe gezückt und zielte direkt auf Lara.


    „Wenn du nicht freiwillig mitarbeitest, muss ich dich leider dazu zwingen, auch wenn ich das nicht gerne tue.“


    „Verschwinde, bevor ich ernst mache!“


    „Du wirst mir jetzt zuhören.“


    Brian steckte die Waffe weg und setzte sich verkehrt herum auf Laras Schreibtischstuhl, die Arme lässig auf die Lehne gelegt.


    „The Xians existieren, seit der Dolch existiert. Es sind Menschen aus aller Welt, hauptsächlich Chinesen. Die Organisation wurde gegründet, als der Dolch erschaffen wurde. Die Macht des Dolches ist sehr groß, aber das weißt du ja.“


    „Allerdings,“ warf Lara ein.


    „Nun, nur die Mitglieder von Xians besitzen die Fähigkeit die Macht des Dolches wirklich zu beherrschen. Wir sind gut, Lara.“


    „Ach ja? Du hast mich gerade mit einer Waffe bedroht.“


    „Wenn du mich umbringen willst, mach es!“


    Er warf seine Waffe auf ihr Bett. Lara zögerte.


    „Dachte ich mir doch. Also, meine Aufgabe war es den Dolch sicher nach China zu bringen, zu dem Sammler der ihn ersteigert hat. Er ist einer unserer fünf Anführer.
    Das London Museum weiß um diese Organisation und um die Macht des Dolches. Alle Mitarbeiter mussten Versprechen nichts zu sagen, aber du kennst das ja, irgendwo gibt es immer ein schwarzes Schaf. Einer der Wachen hatte Verbindung zu Fabio.“


    „Mit anderen Worten, ich soll dir den Dolch beschaffen, damit er nach China gebracht werden kann.“


    „Genau! Also, sind wir wieder Partner?“


    „Ich bin eher dafür, dass der Dolch zerstört wird.“


    „Nein!“ Brian war aufgesprungen.


    „Warum nicht? Ich dachte ihr nutzt die Macht nicht.“


    Lara war ebenfalls aufgestanden und funkelte ihn wütend an.


    „Versteh doch. Die Organisation kann den Dolch nicht mit reinen Menschlichen Fähigkeiten bewachen. Sollte der Dolch aber zerstört werden, würden alle Mitglieder sterben.“


    Brian machte ein verzweifeltes Gesicht.


    „Bitte Hilf uns. Wir haben zwar in gewisser Weise übermenschliche Kräfte, aber wir können sie nicht gegen Menschen benutzen.“


    Lara zögerte, dann nickte sie langsam.


    „Danke,“ flüsterte Brian beim hinausgehen.

    Croft88 : Wenn du eine düstere Lara haben willst, dann musst du Angel of Darkness spielen...


    Ansonsten war ich richtig froh das Lara in Legend
    1. wieder alleine unterwegs war und
    2. das sie wieder diesen "Britischen Humor" hatte und nicht mehr so düster war


    Ich hoffe das bleibt auch so...

    Das ist nur bedingt richtig.


    Lara hat Zip eingestellt um ihr zu Helfen, aber nicht bei jeder Expedition.
    Außerdem stellt er sowas wie Bryce in den Filmen dar, obwohl das zwei völlig unterschiedliche Charaktere sind!!!
    Zumal das hier wohl als künstlerische Freiheit gilt.


    Und das Lara die Welt rettet steht ausser Frage, aber das war auch eher ironisch gemeint...

    Für die Uzis und den ganzen anderen Waffenkram bin ich eigentlich nicht. Okay, in Legend hatte sie nur, ich glaube, drei Waffen zur Auswahl und konnte immer nur ihre Pistolen und ein Maschinengewehr mitnehmen, aber wer rennt auch mit einem kompletten Waffenarsenal durch die Gegend??


    Zumal ich denke, dass Lara nur tötet, wenn sie muss und es auch nicht wirklich gerne tut, bzw. spaß daran hat.


    Für TR8 wünsche ich mir eigentlich mehr Rätsel und weniger Schießübungen, wie in Peru...


    Croft88 Falls du mit Uzis schießen willst, musst du die Vorgänger von Legend und AOD spielen, da gibts massenhaft Waffen...

    Ich denke was zu Lara passt und was nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, zumal Lara die einzige wäre die weiß was zu ihr passt. Es ist nicht Lady-like, da muss ich dir allerdings recht geben... [hehe]



    -4-
    Am nächsten Morgen wachte Lara früh auf und hatte das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben.
    Sie schlurfte ins Badezimmer und betrachtete sich im Spiegel.


    Sie stellte fest das über ihrer rechten Augenbraue eine Schramme war. Es schmerzte nicht, aber als Lara vorsichtig darüber strich, zuckte sie zusammen. Die Stelle war sehr empfindlich. Sie wusch sich und zog etwas bequemere Sachen an, bevor sie hinunter ging, um sich Frühstück zu machen.


    Doch als sie in die Küche trat, hatte Winston das Frühstück schon bereitet und Brian saß an der Kücheninsel und verspeiste, reichlich unappetitlich, sein Rührei.


    „Guten Morgen!“


    Lara hatte einen strengeren Ton angeschlagen.


    „Guten Morgen Lara,“ antwortete Winston gut gelaunt.


    „Morgen,“ nuschelte Brian zwischen Kaffee und Rührei.


    Lara warf ihm einen strengen Blick zu.


    Heute Morgen hatte sie ausgesprochen schlechte Laune.


    „Winston, warum sind Sie nicht im Bett und ruhen sich aus?“


    „Ich kann doch nicht verantworten das die Herrschaften verhungern.“


    „Die Herrschaften können sich durchaus selbst versorgen. Zumindest einer,“ fügte sie mit einem Blick auf Brian hinzu.


    Dieser lächelte, mit halb geöffneten Augen.


    „Lara, machen Sie sich keine Sorgen, mir geht es gut. Die Sache gestern hat mir einen großen Schrecken eingejagt, aber Arbeit lenkt mich davon ab.“


    Lara sah Winston an. Seine Augen kamen ihr so vertraut vor.


    „Gut, wenn es Ihnen wirklich gut geht.“ Er nickte. „Möchten Sie etwas essen, Lara?“


    „Haben Sie Obstsalat? Dann nehme ich einen.“


    Sie schenkte sich Kaffee ein.


    „Bingen Sie es bitte in mein Büro, ich werde dort etwas Ordnung schaffen. Später rufe ich eine Reinigungsfirma an, die kann sich um den Rest kümmern.“


    Sie verschwand durch die Tür.



    Lara blätterte ihre Unterlagen durch und sortierte sie neu.
    Wie gut das mein Laptop und die wichtigen Unterlagen noch in meinem Trainingsraum lagen, dachte sie.

    Sie hatte schon eine Bestandsaufnahme des restlichen Hauses gemacht, aber abgesehen von den Trümmern aus dem ihr Büro im Moment bestand, konnte sie nichts feststellen.


    Bartoli war wirklich nur in ihrem Büro gewesen und wenn er doch etwas hatte, nützte ihm das im Kittchen nicht sonderlich viel. Die Tür öffnete sich und Brian kam herein.


    „Morgen Lara.“


    „Du wiederholst dich.“


    Er sah sie fragend an. Sie lachte plötzlich.


    „Du hast noch halb geschlafen als du dir das Rührei reingeschaufelt hast, stimmt´s?“


    Er grinste.


    „Hast du auch schon vergessen das du überhaupt gefrühstückt hast?“ Sie blickte auf seine Hand, in der er ein Brötchen hielt. Er biss genüsslich hinein.


    „Daran kann ich mich noch erinnern,“ nuschelte er mit vollem Mund.


    „Kannst du dich auch noch an deine Manieren erinnern?“


    „Nein. Ich hatte nie welche.“



    Nach zwei Stunden sah das Zimmer wieder einigermaßen Annehmbar aus. Die Reinigungsfirma war verständigt und würde noch diesen Nachmittag kommen. Lara sah auf die Uhr.


    „Was meinst du, bekommen wir noch einen Flug nach Italien?“


    Brian sah erstaunt über den Rand einer Akte, die er gerade Studierte.


    „Heute?“


    „Natürlich. Bartolis Haus einen kleinen Besuch abstatten. Mal sehen welche Informationen er für uns hat.“


    „Ich bin Polizist! Ich kann nicht einfach in fremde Häuser einsteigen und Informationen klauen.“


    „Du kannst ja draußen schmiere stehen und warten bis ich zurückkomme.“


    „Das ist Mitwissenschaft. Ich mache mich trotzdem Strafbar.“


    „Gut, dann bleib hier und bewach Haus und Hühner. Ich jedenfalls gehe die Welt retten!“


    Lara verschwand aus dem Zimmer.


    Sie ging in ihr Zimmer, wo sie noch einen Schreibtisch hatte. Sie hatte den Laptop nach oben geholt und gestartet. Jetzt nahm sie ihr Headset und wählte via Internet eine Nummer. Es tutete kurz, bis sich eine Stimme am anderen Ende meldete.


    Lara nannte ihren Namen und bat um Auskunft, ob noch ein Flieger nach Venedig ginge. Kurz darauf legte sie mit einem zufriedenen Lächeln auf. Dann zog sie ihren kleinen Koffer unter dem Bett hervor und fing an ihre Sachen einzupacken.


    Plötzlich klopfte es.


    „Herein.“


    Winston stand in der Tür und sah Laras Koffer auf dem Bett liegen.


    „Sie wollen also tatsächlich nach Venedig zurück? Und das nachdem sie gerade erst den Ärger mit Marco Bartoli hatten. Meinen Sie wirklich das es eine gute Idee ist?“


    „Winston, Sie zweifeln doch nicht etwa an meinen Fähigkeiten?“


    „Natürlich nicht. Ist das alles was Sie mitnehmen wollen?“


    „Ich bleib nicht lange.“


    „Fliegen bei dem Wetter überhaupt Maschinen?“


    Lara blickte aus dem Fenster. Es schneite heftig und der starke Wind wirbelte die leichten Schneeflocken umher.


    „Ich denke schon.“


    Mit Halsbrecherischem Tempo raste Lara mit ihrem Aston Martin über die Autobahn.
    Trotz des Schnees waren die Straßen frei.
    Neben ihr saß Brian, blass und tief in den Sitz gepresst. Er hatte sich in letzter Minute noch umentschieden.


    Lara hatte wohlweißlich schon gleich zwei Plätze resaviert und hatte es Brian fast die ganze Fahrt über unter die Nase gerieben.


    Jetzt schwiegen sie beide, als von der Autobahn fuhr und zum Airport einbog. Sie parkte und ging dann mit zügigen Schritten in die Eingangshalle.


    Lara orientierte sich kurz und steuerte schließlich einen freien Schalter an. Sie erhielt ihre Tickets und zwei Herren führten sie in einen langen Gang, bis Lara schließlich in einem kleinen Privatjet stand. Brian staunte.


    „Das ist der Wahnsinn. Sieh mal, ´ne Bar und ´nen Fernseher.“


    „Den Fernseher darfst du gerne benutzen, aber die Bar bleibt geschlossen. Zumindest für den Hinflug, wir sind Geschäftlich unterwegs, vergiss das nicht!“


    Enttäuscht schloss Brian die Schublade. Plötzlich bemerkte Lara einen dunklen Fleck an seinem Handgelenk.


    „Sag mal, was hast du denn da?“


    Schnell, fast schon panisch, bedeckte Brian sein Handgelenk.


    „Ist das etwas ein Tattoo?“


    „Äh...ja...kleine Jugendsünde.“


    „Aha!“


    „Können wir ins Internet?“, fragte Brian, dessen Gesichtsausdruck Panik verriet.


    Muss eine schlimme Jugendsünde sein, dachte Lara. Sie hatte sich in einen Sessel gesetzt und ihren Laptop ausgepackt.


    „Klar, wir sollten die Zeit nutzen einige Informationen zu bekommen.“


    Sie schob ihm ein Blatt unter die Nase.


    „Hier sind ein paar Sachen die wir gebrauchen könnten. Versuch was rauszufinden. Und jetzt endschuldige mich bitte kurz, es wird Zeit noch einen alten Freund anzurufen.“


    „Äh... Lara?“


    „Was denn?“


    „Zwei Sachen. Erstens: Hier stehen nur Sachen drauf, die ich Legal bestimmt nicht bekomme.“


    Lara lächelte.


    „Glaubst du unser tun in Venedig ist legal?“


    „Zweitens: Du darfst keine weiteren Personen mit in den Fall hineinziehen.“


    „Dann möchte ich sehen, wie du mich davon abhältst.“


    Brian öffnete den Mund, sagte aber nichts.


    „Siehst du!“


    Lara drehte sich mit Schwung um und schaltete ihr Headset ein.


    „Zip?“


    „Lara altes Haus? Wie geht´s?“


    „Sehr gut. Hör mal, es gibt Arbeit.“


    „Schieß los, ich langweile mich hier noch zu Tode!“


    „Ist dein Urlaub mit Alister nicht interessant?.“


    „Seit ich dich kenne ist alles langweilig.“


    „Gut jetzt wird´s spannend. Besorg mir die Adresse und die Baupläne von Bartoli.“


    „Tja, das wird schwierig.“


    „Warum?“


    „Falls du es vergessen haben solltest, aber vor ein paar Wochen hast du sein Haus in die Luft gesprengt.“


    „Ach so, du bist ja nicht auf dem laufendem...“


    Sie klärte Zip über die Ereignisse der letzten Tage auf. Dieser staunte nicht schlecht, versprach aber sich sofort an die Arbeit zu machen.



    Sanft setzte der Jet auf einem Privatem Flugplatz auf. Lara hatte sich im Flugzeug umgezogen und trug eine lange Hose, eine Bluse und eine leichte Jacke. Nun packte sie ihren Rucksack und hüpfte aus dem Flugzeug. Brian folgte.


    Sie sah sich kurz um und erkannte schließlich am Ende der Rollbahn einen Jeep. Sie ging drauflos. Sie steckte das Headset an und prompt meldete sich Zip.


    “Lara? Ich hab die Pläne,“ meldete sich Zips Stimme am anderen Ende der Leitung.


    „Gut, schick sie rüber.“


    Mitten im Lauf wechselte sie die Richtung und wäre fast mit Brian zusammengestoßen.
    Sie stieg noch einmal in den Jet und druckte die Pläne aus.


    „Danke Zip.“


    Missmutig blickte Brian sie an.


    „Ich werde gefeuert wenn das einer rausbekommt.“


    Lara klopfte ihm auf die Schulter.


    „Wird schon schief gehen.“



    Dicht beieinander standen sie am Rand eines Daches. Gegenüber befand sich ein grober Neubau, in dem sich nur einige Fertiggestellte Räume befanden.


    Die Fassade zierte ein Stahlgerüst und an einigen Stellen war sie nicht mal gestrichen. Das Gebäude passte nicht in die Gegend, aber nachdem Lara das ehemalige Gebäude in die Luft gesprengt hatte und nicht mal die Grundmauern mehr standen, blieb Bartoli nichts anderes übrig, als alles Abzureißen und neu zu bauen.


    Schade um das Gebäude, dachte Lara.


    Sie nahm ihr Fernglas und beobachtete das Treiben. Es wurde langsam dunkel und die Bauarbeiter packten ihre Sachen zusammen.


    „Wird doch gar nicht so schwierig. Das Gebäude empfängt uns doch praktisch mit offenen Armen,“ sagte Lara an Brian gewandt.


    „Bist du dir da so sicher?“


    Er deutete auf das Gebäude, dass plötzlich in einem unheimlichen rot erstrahlte.


    „Laser.“


    Sie seufzte, drehte sich vom Dachrand weg und sprach mit Zip.


    „Weißt du was von Lasersicherungen?“


    „Nein, war hier nirgends verzeichnet. Wenn du mal kurz wartest, kann ich vielleicht was finden.“


    Lara lief von Dachrand zu Dachrand, bis es endlich in ihrem Ohr rauschte.


    „Ich kann dich durchlotsen.“


    „Auf gute Zusammenarbeit.“



    Lara stand zwischen zwei Laserstrahlen auf dem halbfertigem Dach des neuen Gebäudes.


    So vorsichtig wie sie konnte, ließ sie sich auf das Stahlgerüst herunter. Dort gab es kaum Laserstrahlen und so konnte sie Problemlos das halbe Gebäude umrunden und stand schließlich vor einem Fenster, hinter dem ein Büro eingerichtet war.


    „Zip? Gibt es irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen an den Fenstern?“


    „Mmh... Laserstrahlen. Sobald sie unterbrochen werden gibt´s ein Unglück.“


    „Kann ich das umgehen?“


    „Hast du was metallenes dabei?“


    „Du meinst abgesehen von meinen Waffen?“


    „Was schmales. Dann kannst du es zwischen Fenster und Laser schieben. So wird der Strahl nicht unterbrochen und du kannst rein.“


    „Ich hab mein Messer.“


    „Zu dick und du kannst es nicht fixieren.“


    Es entstand eine kurze Pause.


    „Warte mal. Geht Alufolie? Hier hat jemand sein Butterbrot nicht aufgegessen.“


    „Perfekt.“


    Lara formte die Alufolie so, dass sie an der Tür hielt. Dann zückte sie ihr Messer und drei Sekunden später befand sie sich in einem großen Büro.


    „Dann wollen wir mal.“


    Sie schlich durch das Büro, nach Anzeichen suchend, in welchem sie sich befand. Sie hatte Glück und war genau im richtigen gelandet.


    Sie startete den PC der auf dem Schreibtisch stand und ließ sich von Zip leiten um nicht allzu viele Spuren zu hinterlassen.


    Dabei stieß sie auf einige Ordner die mit Passwörtern gesperrt waren. Sie zückte einen Rohling und einen portablen Brenner und brannte alle Dateien, die ihr nützlich vorkamen, auf CD. Als nächstes durchsuchte sie die Schränke und Schubladen und fand weitere nützliche Unterlagen.


    Eigentlich nahm sie so ziemlich alles mit, was ihr wichtig vorkam, auswerten konnte sie auch noch später.


    Sie kopierte die Dokumente und legte die Originale dann zurück.


    „Ich bin fertig und will wieder nach Hause,“ meldete sie sich bei Zip.


    „Das Problem ist, dass einige böse Buben das Verhindern wollen.“


    „Verdammt, meinst du ich kann ihnen ausweichen?”


    „Wenn du leise bist vielleicht, aber sei Vorsichtig.“


    „Gut ich geb´ mein bestes.“


    Doch schon hinter der nächsten Ecke, konnte Lara einem Kampf nicht ausweichen.


    Zwei Wachen bogen im gleichen Moment auf den Flur. Ihr Fehler war nur, dass sie kurz zögerten und so hatte die eine Wache Laras Stiefel schneller im Gesicht, als sein Gehirn reagieren konnte.


    Seinem Kollegen erging es ähnlich, allerdings konnte er noch schnell einen Funkspruch loslassen.


    „Zip? Ich muss schnellstens hier raus. Anscheinend hat Bartoli ein nettes Sümmchen an die Polizei gespendet.“


    „Am besten du scheißt auf die Laser und bewegst deinen Hintern da raus.“


    „Es sei denn mein Hintern soll nicht gegrillt werden.“


    „Kannst du auf´s Dach?“


    „Sag du es mir.“


    Zip dirigierte Lara zu einer Treppe die nach oben führte und bald stand sie auf dem halbfertigem Dach des Gebäudes. Von weitem konnte sie schon die Polizeisirenen hören.


    „Was hast du vor?“


    „Das lass mal meine Sorge sein, ich glaube das ist ganz nach meinem Geschmack.“


    Sie nahm Anlauf und sprang im letzten Moment von der Dachkante. Blitzschnell löste sie ihren Magnethaken und dieser heftete sich an das Metallgerüst einer riesigen Satellitenschüssel auf dem Dach gegenüber. Sie zog die Beine nach vorne und konnte so den Aufprall an der Mauer gegenüber abfedern.


    Sie ließ sich so weit das Seil reichte herab. Dann löste sie den Haken und griff nach einer Fensterbank. Schließlich prallten ihre Stiefel auf dem Boden auf.


    Dort wurde sie von Brian in Empfang genommen, der im Schatten eines Gebäudes auf ihre Rückkehr gewartet hatte.


    „Und hast du bekommen was du wolltest?“


    „Nicht ganz, aber ich bin der Sache ein Stückchen näher!“

    -3-
    „Richtig!“ Er grinste grimmig.


    „Es fällt mir nicht leicht ihnen gegenüber freundlich zu sein. Nachdem was sie meinem Bruder angetan haben.“


    „Dann lassen sie es bleiben und wir regeln das hier und jetzt,“ fauchte Lara.


    „Na, na, na! Nicht so unhöflich. Gegen meine beiden Freunde,“ er deutete auf seine Bodyguards. „Haben Sie keine Chance!“


    „Ich habe ihren Kumpels schon einmal den Hintern aufgerissen, also schaffe ich das auch ein zweites Mal.“


    Bartolis Gesichtzüge verschärften sich.


    „Wenn Sie auch nur die Andeutung eines Angriffes machen, werden Sie Millionen Patronenkugeln innerhalb von ein paar Sekunden dahinraffen, also bleiben Sie freundlich.“


    „Sie werden mich nicht erschießen, nicht solange Sie nicht die Informationen haben, die Sie wollen.“


    Er grinste wieder und ließ den Blick auf ein paar hässliche, gelbe Zähne frei.


    „Da könnten Sie recht haben, aber ihr Freund ist uns nicht von nutzen. Wenn Sie sein Leben verschonen wollen, dann halten Sie ihre Finger ruhig.“


    Plötzlich ruckte er mit dem Kopf und einer der beiden menschlichen Schränke löste sich von seiner Position und zwang Brian in die Knie. Dieser stöhnte auf vor Schmerz und Lara schloss die Augen, als ein knirschen verriet, dass Brian soeben die Schulter ausgekugelt wurde.


    „Also, sind Sie bereit zu Verhandeln, Miss Croft?“


    Brian keuchte.


    „Gut. Verhandeln wir. Aber sagen Sie diesem Mistkerl er solle meinen Freund loslassen. Sonst sehe ich mich gezwungen unangenehm zu werden!“


    Bartoli lächelte und nickte dem Kerl hinter Lara zu. Er ließ Brian los und dieser fiel hart auf seine gesunde Schulter. Lara half ihm wieder hoch und stützte ihn auf dem Weg zu einem Stuhl vor dem Schreibtisch. Brian ließ sich auf den Stuhl fallen und lehnte den Kopf zurück. Er sah blass aus.


    Lara setzte sich auf den anderen Stuhl und blickte Bartoli aufmerksam an. Der Bodyguard hatte wieder hinter Bartoli Stellung bezogen und wartete auf Befehle seines Bosses.


    Lara versuchte die Situation einzuschätzen, um abzuwägen ob es sich lohnen würde einen Angriff zu starten. Da sie zur Zeit keine Waffe hatte und die Bodyguards sogar zwei, entschied sie sich dafür, Bartoli zuzuhören und dann zu Handeln.


    „Miss Croft, selbst Sie müssten mittlerweile mitbekommen haben, dass sich der Dolch von Xian nicht mehr an seinem Platz befindet.“


    „Nein, wirklich,“ antwortete sie Sarkastisch.


    Bartoli überhörte ihren Kommentar und fuhr mit seinem Vortrag fort.


    „Sie haben meinem Bruder den Dolch abgejagt und es war nur eine Frage der Zeit, bis ich ihnen den Dolch wieder abgenommen hätte.“


    „Tatsächlich?“


    Auch diesen Kommentar überhörte Bartoli.


    „Doch jetzt haben mir einige Leute, von denen ich dachte, dass sie hinter der Organisation stehen, den Dolch entwendet.“


    „Der Sohn der sich gegen den Vater richtet.“


    Bartolis Auge zuckte, er sagte aber nichts. Lara wusste das sie ihn mit ihren Einwürfen aus der Fassung brachte.


    „Ich will den Dolch haben und Sie werden ihn mir besorgen!“


    „Wie kommen Sie darauf?“


    „Sie werden den Dolch so oder so finden. Ich biete ihnen einen Auftrag an. Sie bekommen alles finanziert. Und Sie bekommen am Ende einen Finderlohn.“


    „Meinen Sie wirklich ich bin darauf angewiesen?“


    Sie war aufgestanden und beide Bodyguards griffen gleichzeitig nach ihren Waffen.


    „Wahrscheinlich nicht, aber wir haben etwas, was sie bestimmt gerne wiederhaben würden.“


    Lara drehte sich auf der Stelle um und ihre braunen Haare schlugen ihr ins Gesicht. Bartoli hatte einen kleinen Apparat aus der Tasche gezogen, ein kleines Bildtelefon.


    Was sie dort sah, gefiel ihr ganz und gar nicht. Winston saß auf einem Stuhl und zwei weitere lebendige Kleiderschränke bewachten ihn. Seine Hände waren Gefesselt und ein Stück Klebeband verschloss seinen Mund. Seine Augen verrieten, dass er panische Angst hatte.
    Lara mochte gar nicht daran denken was das in seinem Alter anrichten konnte.


    Sie kniff die Augen zusammen und an ihrer Stimme konnte man sehr genau hören, wie sauer sie war.


    „Das,“ sie deutete auf das Handy.


    „Hätten Sie nicht tun sollen!“


    Sie rollte sich auf den Boden, unter dem Schreibtisch hindurch und knallte eine Faust in das überraschte Gesicht von Bartoli. Im nächsten Moment hatte sie einen Fuß in den Bauch von einem der Bodyguards gepflanzt, was allerdings nicht viel ausrichtete.
    Er schaute nur dumm von ihrem Fuß zu ihrem Gesicht, während sein Kollege seine Waffe entsicherte.


    Lara bemerkte es rechtzeitig und ließ sich wieder fallen, tauchte unter dem Kerl hindurch und stand plötzlich hinter dem Schützen, der gerade dabei war ihre Einrichtung zu zertrümmern. Sie tippte ihm auf die Schulter und für einen Augenblick war es still im Raum.


    Lara sprang ab, trat gegen die Wand und erwischte, in der Drehung, das Gesicht des Kerls. Blut spritzte an das Fenster und der Typ sackte zusammen.


    Jetzt war es sein Kollege der seine Waffe zog und blindlings umherschoss.


    Lara ließ sich hinter die Seite des Schreibtisches fallen, um sich vor dem Kugelhagel zu schützen. Sie blickte zur Tür und sah Brian dahinter sitzen.


    Er hielt eine Waffe in der Hand des gesunden Arms. Es war ihre. Er schleuderte sie zu Lara und sie fing sie auf. Der Bodyguard schoss auf die Tür, aber Brian hatte sich hinter die Steinmauer zurückgezogen.


    Das Gewehrfeuer hatte aufgehört, anscheinend war dem Kerl die Munition ausgegangen.
    Lara erhob sich und mit einem gezieltem Schuss, schoss sie ihm die Waffe aus der Hand. Sein Blut tropfte auf den Teppich.

    Bartoli hatte sich neben den Schreibtisch gehockt um den Kugelhagel zu entgehen. Anscheinend trug er keine Waffe bei sich.


    Lara verpasste dem noch stehenden Bodyguard einen saftigen Tritt in seine Weichteile. Er ließ sich auf die Knie fallen und im nächsten Moment hatte Lara ihren Fuß unter seine Nase gepflanzt. Stöhnend sackte er zusammen. Lara atmete kurz ein und wieder aus.


    „Keine Bodyguards mehr!“


    Bartoli schnaubte.


    „Sie waren schon immer leichtfertig. Während Sie ihr Haus zerstört haben, habe ich meinen Leuten bescheid gegeben, sie werden gleich hier auftauchen. Und ihrem Winston sollte es mittlerweile auch nicht mehr so gut gehen.“


    Ein Schuss, gefolgt von dem Geräusch splitterndem Holz. Lara hatte Bartoli nicht getroffen, was auch nicht ihre Absicht gewesen war, aber sie hatte ihm einen Schrecken eingejagt.


    „Stehen Sie auf.“


    Bartoli folgte. Er hatte ein Veilchen und seine Lippe war aufgeplatzt. Die Tür, oder zumindest was davon übrig war, knarrte und Brian lehnte sich schwer Atmend gegen den Türrahmen.


    „Wenn er nicht in Schallgeschwindigkeit einen Knopf gedrückt hat, dann hat er keinem etwas von diesem Zwischenfall gesagt.“


    Triumphierend hielt er das Handy in der Hand. Lara grinste.


    „Hat Ihnen ihre Mutter nicht beigebracht, dass man nicht Lügen darf?“


    „Sie hat es versucht.“


    „Sie werden jetzt ihren Leuten sagen, dass sie Winston freilassen können. Das alles in Ordnung ist und ich den Vertrag angenommen hätte.“


    „Haben Sie?“


    „Nein!“


    Brian humpelte zu Bartoli und drückte ihm das Telefon ans Ohr. Dieser befahl Winston freizulassen und sich dann zurückzuziehen.


    Lara sorgte dafür, dass die Bodyguards sich nicht wehren konnten, falls sie wieder aufwachen sollten. Brian hatte sich die Schulter wieder eingerenkt und machte ein paar Dehnübung, um festzustellen ob mehr Verletzt ist.


    Bartoli saß auf einem Stuhl, gefesselt. Lara hatte die Polizei verständigt. Bartoli würde Verhaftet werden und seine Leute würden nichts unternehmen.


    Sie waren es gewöhnt einen Anführer zu haben und Befehle auszuführen. Nun saß Lara in ihrem zerstörten Büro und fragte Bartoli aus.


    Sein Zeichen war am Tatort gefunden worden, aber allem Anschein nach, besaß er den Dolch nicht.


    Eigentlich sollte nach Marcos Tod, sein Bruder der Anführer werden, aber Fabio, einst Marcos rechte Hand, riss die Macht an sich. Bartoli hatte seine eigenen Leute um sich gescharrt und jeder wollten den Dolch für sich.


    Kurz darauf fuhr ein Wagen vor und Winston wurde freigelassen. Im nächsten Moment hallten Sirenen durch die Nacht und Bartoli und seine Männer wurde festgenommen.


    Winston war nicht schwer verletzt und Lara befahl ihm, sich ins Bett zu legen und sich auszuruhen.
    Brian schickte sie in das Gästezimmer neben ihrem Schlafzimmer.
    Sie selbst löschte das Feuer und Licht und legte sich dann ebenfalls ins Bett.


    Dabei wollte ich doch einfach nur Urlaub haben, war ihr letzter Gedanke.

    Also, ich möchte im Sommer nach England, als Au- pair Girl.


    Na ja und vielleicht hat ja jemand schon erfahrung damit und kann mir ein paar Tipps geben, oder sowas.


    Auch wenn es noch hin ist, bin ich trotzdem nervös und mache mir gedanken, was ich brauche usw. Anderes Land, andere Sitten!!


    Also wenn ihr was dazu sagen könnt, freue ich mich über jeden Ratschlag, oder ihr Diskutiert einfach darüber, was ihr von Au- pair haltet... :-)

    *freu* Huhu da geht einem das Herz auf.


    Ja, also: Ich habe das schon geändert, also nicht wundern!!!


    Leider muss ich dazu sagen, dass fast alles so lang ist (mein Problem, ich schreibe und schreibe...)


    So, dann hier mal der zweite Teil:


    -2-
    Wie ist das nur möglich?“, flüsterte sie und schüttelte den Kopf.



    Der Dolch war versteigert worden, an einen Sammler aus China. Doch dieser hatte den Dolch dem Museum in London zur Verfügung gestellt. Für ein paar Wochen sollte er dort, unter höchster Sicherheitsstufe, ausgestellt werden, bevor er dann an seinen Rechtmäßigen Besitzer zurückgehen würde. Lara konnte sich allerdings nicht mehr an den Namen erinnern.


    „Brian?“

    „Ja?“


    „Wann wurde der Dolch gestohlen?“


    „Gestern Nacht.“


    Abrupt drehte sich Lara um.
    „Seit wann bist du denn wieder in England?“


    „Seit acht Monaten. Und jetzt fang bitte nicht wieder mit Vorwürfen an. Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich Angst vor deiner Reaktion hatte, aber dann wurde ich mit diesem Fall betraut.“


    „Schon gut, ich sage ja nichts. Was weißt du über den Dolch?“


    „Er soll einem die Macht des Drachen verleihen. Ich vermute es ist eine Metapher?“


    „Oh nein! Ganz und gar nicht. Als Marco Bartoli sich den Dolch ins Herz gestoßen hat, verwandelte er sich in einen Drachen. Groß, hässlich und ziemlich heißer Atem.“


    Brian lächelte unsicher, während seine Augen Lara verfolgten, die im Raum auf und ab ging.


    „Wer hat den Dolch gestohlen? Irgendwelche Hinweise?“


    „Sie haben eine Karte hinterlassen.“


    Er zog ein Foto aus der Innentasche seiner Jacke. Darauf war eine Wand zu sehen, auf der mit roter Farbe ein Kreis gemalt war. Durch den Kreis zog sich ein Pfeil, der einer Schlange ähnelte. In der oberen rechten Ecke war ein roter Punkt zu sehen.


    „Bartolis Zeichen!“


    „Bitte? Bartoli? Ich dachte der hätte sich den Dolch ins Herz gejagt.“


    „Ja, anscheinend hat er überlebt. Nur wie?“


    „Das können wir später klären. Hilfst du mir?“


    „Was mache ich denn gerade?“



    Es klingelte erneut. Seit die Neuigkeit, dass der Dolch von Xian wieder gestohlen worden war, die Runde gemacht hatte, stand Laras Haus unter Beschuss sämtlicher Journalisten die in England einen Namen hatten.


    Das Telefon klingelte ununterbrochen und zu guter letzt hatte Lara das Kabel aus der Wand gezogen.
    Leider ließ sich die Klingel nicht so leicht abstellen. Genervt hatte sich Lara schließlich in ihren schalldichten Trainingsraum zurückgezogen und sich dort provisorisch einen Schreibtisch eingerichtet.

    Brian arbeitete fieberhaft daran, die Genehmigung von seinem Chef zu bekommen, damit Lara offiziell an dem Fall mitarbeiten durfte.


    In der Zwischenzeit schrieb Lara endlich den Bericht für ihren Verlag.


    Zwischendurch blickten ihre Haselnussbraunen Augen über den Rand ihres Laptops und beobachteten Brian, wie er konzentriert auf den Bildschirm starrte.


    Sechs Jahre waren Vergangen, aber er hatte sich kaum verändert. Sein Jungenhafter Charme war immer noch seine stärkste Charaktereigenschaft. Lara lächelte. Brian hatte ihren Blick bemerkt, sah auf und lächelte zurück.


    „Ich hab´s!“


    Triumphierend hielt Brian ein Blatt Papier in der Hand. Er wedelte damit vor Laras Nase herum, die genervt nach dem Papier schlug, da sie grade etwas Interessanteres gefunden hatte.


    „Hey,“ protestierte Brian als Lara das Blatt fast entzwei riss.


    „Warte doch einfach mal kurz,“ stöhnte Lara.


    Brian verschränkte die Arme und tappte mit dem Fuß auf den Boden. Lara schloss die Augen und seufzte.


    „Na gut, was hast du denn?“


    Brian lächelte.
    „Die Offizielle Bestätigung, dass du bei dem Fall helfen darfst.“


    „Dafür hast du mich hiervon Abgelenkt?“


    Sein Lächeln erstarb. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der gerade erfahren hat, dass Weihnachten ausfällt.


    „Gib her, ich will es lesen.“


    Sie versuchte ihm das Blatt zu entreißen, aber er reagierte schnell und hob es in die Höhe, aber er war gut ein Kopf größer als sie.


    „Gib her!“


    „Was kriege ich dafür?“


    „Nichts, du hast mich von meiner Arbeit abgelenkt.“


    „Wie wäre es mit einem Abendessen?“


    Laras Arm hielt mitten in der Luft inne und sie blickte Brian in die Augen.


    „Was denn?“


    Es gab eine Erinnerung an ihre Freundschaft, die Lara nur allzu gerne Verdrängte.
    Es war kurz bevor Brian Lynn kennen gelernt hatte.
    Er und Lara hatten sich einmal die Woche zum Essen getroffen. Eines Abends machte Brian einen besonders nervösen Eindruck und bald darauf wusste Lara warum. Er gestand ihr, dass er sich in sie verliebt hatte. Doch in ihren Augen waren sie nur gute Freunde, die sich alles erzählten und Anvertrauen konnten.


    Als sie ihn zurückwies, hatte er ihr versichert dass das nichts an ihrer Freundschaft verändern würde. Kurz darauf war es zu dem „bedauerlichen“ Missgeschick mit Lynn gekommen, bei dem Lara angeblich verhinderte, dass Lynns Haare abbrannten.


    Dummerweise hatte Brian den Verdacht, dass es eher an dem Kommentar gelegen hatte, den Lynn über die Freundschaft der beiden geäußert hatte.


    „Was ist nun?“


    Brian stand immer noch vor ihr und hatte mittlerweile eine Augenbraue hochgezogen.


    „Nur unter Freunden?“


    „Nur wir beide.“


    Lara nickte. „Heute, zwanzig Uhr.“


    Brian gab ihr das Blatt und wandte sich wieder seiner Internet- Recherche zu. Laras Augen überflogen das Blatt, dann legte sie es zu den anderen Dokumenten und widmete sich ebenfalls ihrem Laptop.
    Der Bericht schrieb sich immerhin nicht von selbst.



    Fertig Angezogen betrachtete sich Lara noch mal im Spiegel. Sie hatte einen cremefarbenen Hosenanzug ausgewählt. Der Blazer betonte ihre Figur.


    Als sie die Treppe runterkam, blieb sogar Winston der Mund offen stehen. Sie grinste.


    „Zuviel?“


    „Ganz und gar nicht,“ ertönte eine Stimme hinter ihr.


    Gerade kam Brian die Treppe runter. Auch er hatte sich in Schale geworfen. Ein schwarzer Anzug und Krawatte. Darunter sah man seinen gut Trainierten Körper.


    Lara zog ihre braune Jacke an und öffnete die Haustür. Sofort wurde sie von einem Blitzlichtgewitter geblendet. Sie knallte die Tür wieder zu.


    „Wir gehen durch die Garage.“


    Zusammen stiegen sie die Treppe zu Laras Garage hinunter.


    „Sag mal wie viel Autos hast du noch gleich?“


    „Fünf und zwei Motorräder und ein Quad- Bike. Für heute nehmen wir meinen Aston Martin.“


    Sie steuerte auf einen silbernen Wagen zu.


    „Ach und,“ sie stoppte Brian mit einer Hand.


    „Ich fahre!“



    Als sie auf die Autobahn Richtung London fuhren, wurden sie immer noch von einigen Hartnäckigen Journalisten verfolgt, aber bei Laras brisantem Fahrstil hatten sie einige Schwierigkeiten mitzuhalten.


    In London schließlich konnte sie das Tempo etwas drosseln, denn sämtliche Verfolger waren auf der Strecke geblieben.


    Schließlich fuhren sie auf den Parkplatz eines kleinen gemütlichen Restaurants, das Brian nicht einmal bemerkt hätte, wenn Lara ihn nicht drauf hingewiesen hätte.


    Als sie ausstiegen, wankte Brian auf unsicheren Beinen zur Tür.


    „Was ist los, geht´s dir nicht gut,“ lachte Lara keck.


    „Weißt du, dein Fahrstil ist gewöhnungsbedürftig.“


    Sie traten ein und sofort wurde Lara freundlich von einem kleinen, runden Mann begrüßt. Er sprach ein holpriges Englisch mit Italienischem Akzent.


    „Lara,“ rief der Mann und empfing sie mit offenen Armen.


    „Fabrizio,“ antwortete Lara und die beiden gaben sich recht und links einen Kuss.


    Brian hatte sich dezent im Hintergrund gehalten. Lara stellte ihn vor.


    „Ein Tisch für zwei Personen, Nigel.“


    Fabrizio winkte einen schüchtern wirkenden Kellner heran. Dieser stolperte vor Aufregung beinahe über seine Füße.


    „Mein Neffe. Er hat erst vor zwei Tagen hier Angefangen,“ erklärte Fabrizio.


    Lara und Brian schenkten ihm ein Lächeln, dass ihn nur noch mehr aus der Fassung brachte und er rittlings über einen Stuhl fiel. Lara konnte sich gerade eben ein Lachen verkneifen.



    Das Abendessen war sehr Angenehm, aber für Laras Geschmack war der Abend viel zu schnell zuende, doch wohl oder übel mussten sie beide früh raus.


    Auf der Rückfahrt fuhr Lara in gemächlicherem Tempo und Brian konnte sich mehr entspannen, als auf der Hinfahrt, wo er sich in den Sitz gekrallt hatte.


    Als sie auf das Anwesen einbogen, konnten sie ungehindert passieren. Keine Journalisten.


    Seltsam, dachte Lara.
    Vorhin konnten wir sie kaum abwimmeln und jetzt ist hier keine Menschenseele. Was ist hier los?


    Sie lenkte den Wagen in die Garage, stieg aus, schloss ab und beeilte sich die Treppe hoch zu kommen. Ihr Instinkt sagte ihr, dass etwas nicht stimmte.

    Im Haus war alles ruhig. Brian trat neben sie. Er hatte eine Waffe in der Hand.


    „Trägst du immer beim Dinner eine Waffe bei dir?“


    „Alte Gewohnheit, es wundert mich, dass du keine...“


    Er verstummte, als er die 45´er sah, die sie aus einem Geheimfach im Wagen genommen hatte. Sie grinste.


    Gemeinsam schlichen sie in die Eingangshalle, an Sesseln und dem Glastisch vorbei, in Laras Büro. Sie lauschte kurz an der Tür, die sie mit Sicherheit unverschlossen zurückgelassen hatte.


    Drinnen waren leise Geräusche zu vernehmen. Ein Feuer flackerte und Winston löschte jeden Kamin bevor er sich schlafen legte.
    Wo war Winston eigentlich? Doch damit musste sie sich später befassen.


    Sie schenkte Brian einen Blick und er nickte. Sie stieß die Tür auf, ihre Waffe im Anschlag und stürmte das Zimmer. Brian folgte ihr auf dem Fuß.


    Lara hatte den Mann, der an ihrem Schreibtisch saß, die Füße auf den Tisch gelegt und genüsslich in ihren Unterlagen blätternd, genau im Visier.


    „Miss Croft! Endlich lerne ich sie persönlich kennen.“


    Sie betrachtete den Mann. Wenn er stehen würde, wäre er etwas kleiner als sie, aber er war Trainiert. Seine beiden Bodyguards trugen Uzis bei sich.
    Er warf die Dokumente, die er durchgeblättert hatte, auf den Schreibtisch, nahm seine Füße herunter, rollte mit dem Stuhl näher an den Tisch und legte die Fingerkuppen aneinander.


    „Pfeifen Sie ihr Hündchen zurück.“


    Er ruckte mit dem Kopf Richtung Brian. Lara dachte nicht daran, aber die Bodyguards zuckten schon nervös mit den Muskeln. Lara und Brian zogen gleichzeitig ihre Waffen zurück.


    „Gut und jetzt legen sie beide die Waffen auf den Boden!“


    Sie taten wie ihnen geheißen. Lara war nach außen hin sehr ruhig, aber innerlich kochte sie.


    Sie hatte den Mann erkannt, der hier mitten in der Nacht auf sie gewartete hatte. Sie trat vor den Schreibtisch und schenkte dem Mann dahinter einen finsteren Blick.


    „Sie sind Bartolis Bruder!“

    Meinst du vielleicht ungefähr so???
    Jetzt zieht sich das natürlich unheimlich in die Länge, aber muss ich halt weniger schreiben [hehe]
    Tja, aber mal sehen...


    Auf jeden Fall Danke (hätte ich selbst drauf kommen können) Aber naja wie war das mit den Bäumen und dem Wald...


    Hoffentlich gibts jetzt mehr lesespaß!!!

    Also erstmal: Das ist schon eine ältere Story und ich habe mich bisher nicht getraut sie in Netz zu stellen. Mal sehen ob mein Mut belohnt wird... :-)



    -1-
    Jetzt habe ich ein paar Tage Urlaub verdient, dacht Lara Croft an diesem kaltem, nassen Dezembermorgen. Draußen hatte Schneeregen eingesetzt und ein kalter, scharfer Wind hatte das Kommando übernommen. Lara lag noch im Bett in ihrem Schlafzimmer in dem riesigen Herrenhaus, was sie ihr eigen nennen durfte. Ihr Butler Winston rumorte schon unten im Haus herum. Das tat er schon seit halb sieben. Vielleicht verbringe ich Weihnachten in der Karibik.


    Seufzend erhob sie sich eine viertel Stunde später und huschte ins warme Badezimmer. Unter der Dusche überlegte sie weiter wo sie Weihnachten verbringen konnte. Vielleicht Südamerika, dort war ich schon lange nicht mehr.


    Vor ein paar Wochen war sie in Tibet und China gewesen, auf der Suche nach dem Dolch von Xian. Ein sagenumwobener Dolch, der demjenigen die Macht des Drachen verleiht, der sich den Dolch in Herz stößt. Und zwar Wortwörtlich.
    Marco Bartoli war es gewesen, der den Dolch und somit auch die Macht gewonnen hatte. Doch Lara konnte den Drachen besiegen und ihm den Dolch entreißen. Marco Bartoli wurde getötet und die Gruppe, dessen Anführer er war, wurde mit dem Tod des Drachen zerschlagen.
    Lara hatte durch Zufall von dem Dolch erfahren und im Laufe ihrer Reise musste sie feststellen, dass sie nicht die einzige war, die Interesse an dem Dolch hat. Schließlich war ihr eigentliches Ziel zu Verhindern, dass diese Gruppe mehr Macht erlangte, als sie bewältigen konnte.


    Mittlerweile hatte sich Lara angezogen und war nun auf dem Weg nach unten in die Küche, wo ihr Butler Winston Weihnachtsplätzchen buk.


    „Guten Morgen Winston.“


    „Guten Morgen Lara. Was wollen sie Frühstücken?“


    „Nur Kaffee bitte.“


    Sie setzte sich auf einen Barhocker an die Kücheninsel.


    „Ist die Post schon da?“


    „Weihnachtsgrüße von ihrer Familie,“ antwortete Winston
    und stellte ihr den Kaffee hin. Lara schenkte ihm nur einen bösen Blick.


    Ihre Familie hatte sie verstoßen, weil sie sich mit dem Studium alter Kulturen beschäftigte, anstatt zu Heiraten und das Leben einer jungen Aristokratin zu führen. Doch nachdem sie Erfolg hatte, kamen sie alle wieder Angekrochen, in der Hoffnung etwas von ihrem Ruhm abzubekommen. Einzig und allein ihr Vater hatte sie von Anfang an unterstützt und finanziell nachgeholfen, wenn es mal wieder einen Engpass auf Laras Konto gab.
    Lara hatte angefangen Reise- und Archäologische Bücher zu schreiben, trotzdem reichte das Geld nicht immer. Nach dem Tod ihres Vaters, hatte er ihr das ganze Geld, das Anwesen und zwei weitere Anwesen vermacht.


    „Ich habe alle Karten und Briefe ins Feuer geworfen,“ fügte Winston hinzu.


    Jetzt schenkte sie ihm ein Lächeln. Sie erhob sich.


    „Ich werde den Vormittag in meinem Büro verbringen und es sehr begrüßen ungestört zu bleiben.“


    „Wie sie wünschen!“


    Der Kursor blinkte auf dem Monitor ihres Laptops. Lara hatte die Finger auf die Tastatur gelegt, schrieb aber nichts. Ihre Kaffeetasse stand neben ihrer linken Hand und leichter Dampf stieg von ihr auf. Rechts von ihr stand ein PC und summte vor sich hin.
    Auf dem Monitor war ein Internet- Forum geöffnet, aber Lara war nicht eingeloggt. Sie wollte nur etwas nachlesen, denn die Entdeckung des Dolches war nicht an den Medien vorbeigegangen. Sämtliche Sammler, und diejenigen die Vorgaben welche zu sein, hatten sich zu diesem Thema geäußert.
    Zusätzlich rankten kuriose Gerüchte über die Entdeckung diese Artefaktes, die Lara beim durchlesen regelmäßig eine Lächeln entlockten.


    Jetzt wollte sie Anfangen einen Bericht zu schreiben, damit ihr Verlag daraus ein Buch machen konnte, doch ihr Gehirn schien wie leergefegt. Mehrmals hatte sie den Text wieder gelöscht und von vorne Angefangen. Sie war im Zimmer auf und abgelaufen und hatte schon fast verzweifelt Versucht, ihre Gedanken zu sammeln.


    Winston brachte ihr noch zweimal Kaffee und berichtete ihr, dass schon mehrere Fernsehsender und Zeitungen versucht hatten sie anzurufen, um einen ausführlichen Bericht zu bekommen. Winston hatte sie abwimmeln können, aber spätestens heute Nachmittag würden diese Leute persönlich vor der Türe stehen.
    Lara nahm sich vor ihr Presseteam anzurufen und das Regeln zu lassen.


    Die kalte Luft brannte in ihren Lungen, trotzdem zwang sie sich weiterzulaufen. Runde um Runde um ihr Anwesen.
    Wie lange und wie viel sie schon gelaufen war, konnte sie nicht sagen. Der kalte Wind fegte um ihre Nase, aber Lara fror nicht.
    Schneeflocken klebten in ihrem Haar. Ihre Armeestiefel stampften auf den Boden, ihre Arme bewegten sich vor und zurück, wie Kolben einer Eisenbahn.
    Ihr Atem ging stoßweise, aber Regelmäßig.


    Sie verlangsamte ihr Tempo etwas, als sie in die Nähe der Eingangstür kam, drehte noch eine kleinere Runde im Vorgarten und lief schließlich langsam ins Haus zurück.
    Sie wollte sich schnell umziehen, damit ihre Muskeln nicht auskühlten und sich dann in den Pool zurückziehen und ein paar ordentliche Schwimmzüge tun. Ihr war alles Recht um ihren Kopf frei zu bekommen und Sport half am besten.


    Ruhig stand Lara auf dem Sprungbrett, breitete die Arme aus, stand eine Weile, beruhigend Atmend still und setzte schließlich zum Sprung an. Ein Salto und eine Schraube später tauchte Lara sanft und ohne viel Spritzer in das erfrischende Nass.


    Sie streckte den Kopf und tat eine großen Zug. Langsam ließ sie die Luft aus ihren Lungen weichen und beobachtet die Luftblasen, bevor sie ihnen hinterher schwamm und ihren Kopf aus dem Wasser streckte.


    Ein Klatschen ließ sie herumfahren.

    „Bravo Mädchen! Du bist und bleibst die beste.“


    Die Stimme kam ihr bekannt vor, doch sie konnte niemanden sehen. Sie spannte jeden Muskel in ihrem Körper an. Mit ein paar Seitwärtszügen schwamm sie an den Rand und zog sich aus dem Wasser. Schnell entfernte sie sich von dem Becken und trat hinter einer Säule hervor, dem Lachen folgend, dass noch immer im Raum hallte. Als sie den dunkelblonden, gutgebauten Mann sah, machte ihr Magen einen kleinen Hüpfer und ein Lachen breitete sich über ihr Gesicht aus.


    „Brian. Brian McFadden?“


    “Der bin ich!”

    Brian McFadden war ein guter Freund gewesen.
    Er hatte Lara einmal aus einer unangenehmen Situation gerettet, der Lara tatsächlich nicht gewachsen war.


    Es war auf einer Dinner- Party ihrer Tante gewesen. Lara war damals Neunzehn Jahre alt und wurde von den Freundinnen ihrer Tante regelrecht ausgequetscht:
    Was die „junge Lady“ denn mit ihrer Zukunft anfangen würde?
    Ob sie schon Heiratspläne hätte?
    Und so weiter. Lara wusste nicht, was sie Antworten sollte und stand ziemlich Hilflos da.


    Brian war der Sohn einer Freundin ihrer Tante und nur ein Jahr älter. Durch Zufall hatte er mitbekommen, wie die Frauen Lara in die Mangel genommen hatten. Also hatte er sich als rettender Engel dazwischen geworfen und behauptet, dass es unfair wäre, wenn man eine so bezaubernde Lady den ganzen Abend in Beschlag nehmen würde.


    Den restlichen Abend hatten die beiden sich zurückgezogen und geredet. Lara hatte in ihm einen Verbündeten gefunden, da er diese Partys genauso hasste wie sie. Seitdem hatte sie ein starkes Band miteinander verbunden, doch in den letzten Jahren hatten sie sich aus den Augen verloren. Lara wusste nur das Brian in der Zwischenzeit geheiratet hatte. Sie hatte seine Frau bei einem Essen kennen gelernt, fand aber, dass sie genauso schlimm war, wie die Freundinnen ihrer Tante.
    Es war das letzte mal das sie Brian gesehen hatte.


    „Was machst du hier?“, fragte Lara, immer noch perplex, während sie sich in ihr Handtuch einwickelte.


    „Ich war gerade in der Nähe und wollte dich Besuchen. Ich störe doch nicht?“


    „Ich habe Urlaub.“


    „Für wen Arbeitest du denn?“


    „Für mich und ich habe mir Urlaub gegeben,“ lachte sie.


    „Wenn das so ist.“


    Er folgte Lara durch den Ballsaal, der Teilweise als Trainingsraum umgestaltet worden war.
    Dicke Plexiglasscheiben sollten den Rest des Raumes vor den Patronen schützen, die Lara gerne mal durch die Gegend feuerte. Brian erkannte eine Ägyptische Grabkammer.
    Er lächelte. Genauso Mysteriös wie der Rest von Lara, dachte er.
    Sie führte Brian zu der Sitzecke in der Eingangshalle und bat ihn kurz zu warten, damit sie sich Anziehen konnte.


    Als Lara wieder zurück kam hatte Winston schon Tee und Kekse bereitgestellt und Brian stand vor dem Kamin und träumte vor sich hin.


    „Wir haben uns seit sechs Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen,“ durchbrach Lara die Stille.


    Überrascht drehte sich Brian um, er hatte nicht mitbekommen das sie zurückgekommen war.


    „Stimmt und ich hoffe du verstehst das Telefongespräche aus Frankreich sehr teuer sein können.“


    „Es gibt E- Mail.“


    „Messerscharf bemerkt.“


    „Ich meine, wenn du dich hättest melden wollen, dann hättest du es irgendwie geschafft.“


    Sie verbarg ihre Enttäuschung nicht länger. Plötzlich und ohne jede Vorwarnung war er damals verschwunden, hatte sich seitdem nicht mehr gemeldet. Keiner seiner Freunde oder seiner Familie wusste wo er war.


    „Du hast mich durchschaut,“ er setzte sich seufzend, stellte seine Tasse ab.


    „Weißt du Lynn, meine Frau...“


    „Ich kenne sie, schon vergessen?“


    „Natürlich nicht. Aber na gut, du mochtest sie nicht.“


    „In der Tat! Komm zum Punkt.“


    „Sie wollte nicht länger hier Leben, in deiner Nähe um genau zu sein.“


    „In meiner Nähe? Ich war doch sehr nett zu ihr.“


    „Bis du ihr das Glas Wasser über den Kopf geschüttet hast.“


    „Ihre Haare haben gebrannt,“ grinste Lara.


    „Natürlich. Auf jeden Fall war sie Eifersüchtig. Sie hat mir Verboten mit dir zu reden.“


    „Und du hast es getan?“


    „Ich war unsterblich Verliebt!“


    „Warst?“


    „Wir sind geschieden.“


    „Ich müsste Lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir leid täte.“


    Brian schnaubte. „Immerhin bist du ehrlich.“


    „Und jetzt denkst du, du könntest einfach so hier reinspazieren und so tun als ob nichts gewesen wäre?“


    „Ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche!“


    „Dafür bin ich gut genug?“ Lara stand auf.
    Eine kurze Pause entstand.


    „Es tut mir leid das ich her gekommen bin und deine Zeit in Anspruch genommen habe. Vergiss es einfach!“Zerschnitt Brians Stimme schließlich die Stille.


    Lara drehte sich zu ihm um. Eine Augenbraue war nach oben gewandert. Einen Augenblick zögerte Brian, er wartete, ob sie etwas sagen würde, aber als sie schwieg, drehte er sich um, nahm seine Jacke und stürmte hinaus.
    Jetzt war es Lara die einen Augenblick zögerte, dann hechtete sie hinterher.


    „Brian! Brian! Verdammt, warte!“


    Eine Hand an der Türklinke, drehte er sich um.


    „Was? Willst du mir noch mehr Vorwürfe machen?“


    „Worum geht’s?“


    Seine Gesichtszüge wurden etwas weicher. „Du weißt doch das ich bei der Polizei arbeite?“


    „Natürlich. Du warst immer ein Musterknabe.“


    „Wir haben einen neuen Fall reinbekommen.“


    „Und?“


    Er sah sich um, als ob er befürchtete das jemand mithören könnte. „Es geht um Diebstahl,“ flüsterte er.


    „Deswegen brauchst du meine Hilfe?“


    Er schwieg kurz und sah sich erneut um, dann wanderten seine grünen Augen zurück zu Lara. Großes Unbehagen lag in seinem Blick.


    „Es geht um den Dolch von Xian!“