Review:
Story: Nun stehen wir wieder am Anfang, wir kriegen Laras erstes großes Abenteuer vorgesetzt, ein Reboot des Franchise und eine ab 18 Marke. Ich persönlich liebe die Story die sich CD ausgedacht hat, sie verdeutlicht wirklich, wie Lara zu der harten Grabräuberin geworden ist, wie wir sie kennen. Am Anfang war ich noch etwas skeptisch, ob das nur ein Survival wird, aber als die Geschichte um Yamatai in Spiel kam, war ich wieder zuversichtlich, und siehe da, es gab wieder ein TR feeling, antike Flüche, geheime Orte, Rätsel und eine übernatürliche Macht. Warüber ich am meisten schmunzeln musste war, dass Lara nach alter TR Manier wieder mal alle antiken Schätze und Gebäude in die Luft jagt (man siehe zB TR 1 Tihocans Grab oder TR 2 am Ende die Flucht aus der Höhle^^). So ein Tollpatsch. Bei Roths Tod war ich tatsächlich den Tränen nahe und für einen Moment dachte ich schon Lara würde von da an wieder 2 Pistolen nutzen (die kamer war so überdeutlich ) darafu musste ich aber bis zu Ende warten, aber es war eine Genugtuung! Etwas schnell ging mir der Umstieg von der Lara, die nach ihrem ersten Mord fast kotzt, zur Schnelltöterin, zwar sagt sie ja, dass es erschreckend leicht ging, aber weniger gegner hätten es auch getan. Auch der Doktor in seiner Rolle als Verräter war etwas schnell deutlich, aber es war noch zu verschmerzen. Alex heimliche Liebe zu Lara war doch überraschend ( die man nur mitkriegt, wenn man die tagebücher ließt), hat mir aber doch ein flaues Gefühl verpasst, vor allem da der Arme stirbt (was hätte sonst noch mit den beiden passieren können ). Die Wendungen in dem Spiel sind alle nachzuvollziehen und das Ende einfach episch. Ich habe vom Anfang bis zum Ende mitgefiebert und mitgerätselt, was nun passieren könnte und was es mit dem Fluch auf sich hat. Als das Spiel dann zu Ende war, und Lara in ihr Buch guckt, brennend auf Antworten, merkt man, dass sie viel reifer geworden ist und der Sprung von einem verängstigten, verletzten Mädchen zur abgehärteten, entschlossenen und abenteurlustigen Lara Croft ist sowas von geglückt, dass ich , ohne Witz, Tränen un den Augen hatte.
Lara: Ich habe wärend des gesamten Spiels Laras Emotionen geteilt, ich habe mich in sie hineinversetzt gefühlt, ihre Schmerzen, Angst, Wut, Hoffnung geteilt. Ich habe mich tatsächlich noch nie mit einer Figur so verbunden gefühlt. Laras Emotionen, ihre Entscheidungen, das alles wirkt so unglaublich realistisch und glaubhaft, das man manchmal mehr das Gefühl hat, eine echte Person zu spielen, als eine fiktive Figur. Wärend des Spiels, merkt man deutlich, dass sie stärker wird. Wo sie am Anfang noch stolpernd, wimmernd und keuchend herumgelaufen und gesprungen ist, springt sie im späteren spielverlauf zielicher und entschlossen und außer dass sie friert, hört man kaum noch ängstliche Laute von ihr. CD lässt die Arme aber auch einiges durchmachen, ständig ist sie am stürzen und am fallen und muss sich aus den brenzligsten Situationen nur mit ihrem Mut und ihrem Willen retten. Auch gibt sie gegen Ende deutlich weniger Kommentare zu Leichen und grauenvollen Szenarien ab, so als ob sie davon etwas abgestumpft ist. Viel realistischer und näher hätten die Entwickler Lara nicht mehr machen können.
Grafik: Normalerweise ist die Grafik für mich nicht ausschlaggebend bei einem Spiel, aber bei TR fällt sie dermaßen positiv auf, dass ich etwas näher auf sie eingehe. Zunächst einmal die Insel, die ist mit ihren Farben und Texturen sehr düster und wirkt durch viele Einflüsse verschiedener Zeitalter uralt und auch gefährlich. Licht und Schatten sind schlicht umwerfend, obwohl die Grafik nicht mit BF3 oder Crysis 3 mithalten kann, wirkt alles stimmig, real und ungewollt. Teilweise hab ich kletterwände übersehen, weil sie übehaupt nicht aufgefallen sind (ganz im gegensatz zu TR Legend) Ich habe noch nie ein Spiel gesehen, wo die Umgebung dermaßen stimmig ist. Auch Lara wirkt sehr realistisch, ihre Haare wehen im Wind (wenn man TressFX einschaltet wirken sie noch viel realer, auch wenn sie nicht ganz auf dem Körper aufliegen) sie wird dreckig, blutig, nass, ihr Haut zerkratzt, sie kriegt blaue Flecken ihr Maskara verläuft. Die Gesichtsausdrücke sind erschreckend realistisch und ihr Sachen nehmen im Laufe des Spiels immer mahr Schaden. Die anderen Figuren sind zwar nicht ganz so gut gemacht wie Lara, aber trotzdem sehr hübsch anzusehen und fallen auch nicht in die typischen Klischees ab.
Spieltechnik/ablauf: Lara duckt sich hinter Mauern, strauchelt, fällt auf die Knie, überschlägt sich, zieht sich ,ühsam an Kanten hoch, weicht Gegnern aus, rollt sich ab tec. Alle Bewegungen sind sehr flüssig und gehen schnell von der Hand. Außerdem verändern sie sich mit Lara (wie oben schon erwähnt) Viele der Bewegungen wirken wirklich kraftvoll und angestrengt. Ich habe keine abgehacke Bewegung bemerkt, keinen Bug beim springen. Einfach toll! Das Zielsystem ist sehr gut, aber da lässt sich auch nichts verbessern. Die Auswahl an Waffen ist super und vor allem die Verbesserung macht viel Spaß, zwar ist die optische Veränderung des Bogens am Ende nicht nachzuvollziehen, aber um ehrlich zu sein, man weiß ja auch nicht, wo sie ihre verbliebenen Waffen hinsteckt^^. Man kann Deckungen zestören, die beliebten roten Fässer sprengen, mit Pfeil und Bogen Grüste zerstören und Türen herausreißen. Mit Der Fackel verbrennt man Hindernisse, Seile oder ganze Baumstämme, man kann gegner in Brand Stecken und Licht ins Dunkel bringen. Nahkampfattacken lassen sich später mit allen Waffen vollziehen wenn man die Fähigkeiten freischaltet.Blut spritzt im übrigen auch nicht wenig, aber auch nicht übertrieben und im realistischen Rahmen. Die Gegnerauswahl ist groß, so kommt beim vielen ballern keine Langeweile auf, überhaupt stirbt Lara ziehmlich schnell, wenn sie direkt beschossen wird. Überhaupt sollen ihr Tode brutal sein, ich bin aber nur selten außerhalb der Kreuzfeuers gestorben, daher kenn ich die meißten wohl nicht. Mir persönlich waren es etwas viele Gegner, zwar reagieren diese auch schockiert, wie ein einziges Mädel so viele töten kann, aber trotzdem wäre hier weniger mehr gewesen. Davon abgesehen redet Lara tatsächlich mit den Männern bzw schreit diese an, dass sie sie nicht aufhalten können oder ähnliches. Das hat mir doch sehr gefallen, dadurch hat man nicht das Gefühl gehabt eine hirnlose Figur zu steuern, sondern ein fühlendes Wesen. Neben vielen vielen Explosionen geht auch die halbe Umgebung mit kaputt, was sehr detailliert dargestellt wird, natürlich bleiben die meisten Trümmer wie in den alten TR spielen nicht liegen und verschwinden sofort, was aber nicht so sehr stört. Wenn plötzlich alles um Lara herum erbricht und vom Sturm mitgerissen wird, hat man wirklich das Gefühl, eine dunkle Macht ist am Werk. Hab ich eigentlich schon erwähnt das sehr viel explodiert? Lara hat dafür wirklich ein Händchen. Sie selbst kommentiert ihre vielen Rutschpartien und Stürze auch sehr nett. Wenn man abseits der Story spielt, gibt es immer wieder Höhlen zu erkunden und physikalische Rätsel zu lösen, die halten sich nur leider in Grenzen und so große Rätsel wie in vergangenen TR Spielen sucht man hier leider vergebens, trotzdem findet man immer wieder Reliquien und Schätze die Lara dank ihres Wissens kommentiert
FAZIT: TOMB RAIDER ist für mich ein völlig gelungener Reboot der Reihe und hat mich emotional mit auf Laras Höllentrip gerissen. Die Intensität der knapp 12 Stunden spielzeit ist enorm und man hat selten Zeit zum durchatmen. Zwar hätte man die Schießeinlagen, Gegnerhorden und Explosionen ein wenig zurückschrauben können, aber mit etwas geschick und Einfallsreichtum werden auch diese selten langweilig. Die Story ist toll umgesetzt und mitreißend und hat den typischen TR Charme bewahrt. Die Grafik ist umwerfend und trägt noch zur Atmosphäre sehr viel bei. Laras Wandlung zum Tomb Raider ist mehr als glaubwürdig, wenn man vom etwas zu schnell geratenen Sprung zur Schnelltöterin mal absieht. Die mechanik des Spiels ist wunderbar, keine abgehakten Bewegungen viel zum kaputtmachen eine sehr gute Kampfsteuerung und viele viele JumpnRun Einlagen. Wenn man in den nächsten Spielen die Schießerei in den Hintergrund und die Rätsel wieder in den Vordergrund stellt, sehe ich eine neue Blüte für unsere heißgeliebte Lara Croft, eine, die sie wieder an die Spietze der Videospiele befördern wird. Tausend Dank an Crystal Dynamics und Square Enix für diesen gewagten aber gelungenen Schritt ins Ungewisse. Ich kann kaum noch abwarten wieder mit Lara durch unerforschte Gräber und Pyramiden zu laufen um wieder und wieder die Welt zu retten!
Edit: Ich hab den Soundtrack ganz vergessen zu erwähnen, und das obwohl er mir gleich zu Beginn des Spiels aufgefallen ist. Dieser ist grandios gelungen, von horromäßig, über Action und ruhigen Momenten, bis hin zum epischen Ende. Bei dem Klavier Thema hab ich jedesmal das Gefühl, das alte Thema blitzt ein wenig hindurch. Das trägt zum TR feeling noch bei.
Story 10/10
Lara 10/10
Grafik 10/10
Spieltechnik 8,5/10 (zu viele Gegner, zu wenig Rätsel)
9/10 Punkten Druchweg gelungener Reboot mit etwas viel geballer.