Das Amulett des Krados

  • In Dallas Büro ertönte ein schrilles Klingelgeräusch. Sie zuckte bei dem unerwarteten Ton kurz zusammen und sah dann auf die moderne Wanduhr, die über der Tür des Zimmers hing. Es war punkt 14 Uhr.
    "María, ¡abre la puerta por favor!" rief Dallas ihrer Haushälterin María zu, einer alten spanischen Rentnerin, die manchmal sehr schwer von Begriff sein konnte und sich durch den Job bei Dallas die Haushaltskasse etwas aufbessern wollte. María hatte wohl nicht einmal eine Ahnung, was genau Dallas beruflich tat. Wahrscheinlich interessierte es sie auch nicht.
    "¡Está la señora Evert!" kam nun Marías Stimme von der Eingangstür zurück.
    Im nächsten Moment hörte sie auch schon die Tür zu gehen und Amanda Evert betrat ihr Büro.

  • Dallas stand auf, kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und reichte Amanda die Hand. "Setzen Sie sich doch", sagte sie mit einer Geste zu dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch, bevor sie sich selbst wieder in ihren schwarzen Ledersessel setzte. Amanda sah sie mit neugierigen Augen an, sagte aber nichts.
    "Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden", fing Dallas an. Sie stützte ihre Ellenbogen auf den Schreibtisch und faltete die Hände ineinander. "Wie ich schon bereits erwähnt hatte, geht es um das Amulett des Krados. Wir haben stichhaltige Hinweise um dessen Aufenthaltsort erhalten. Ich weiß, dass sie selbst auch schon auf der Suche danach waren, deshalb dachte ich, sie würden mich vielleicht begleiten wollen..."

  • Amanda überlegte kurz. Das Angebot schien vielversprechend, doch warum sollte diese García ausgerechnet sie mitnehmen? Warum sollte sie den Ruhm mit ihr, Amanda Evert teilen, wenn sie das Artefakt gefunden hatte?
    "Warum weiß ich, dass die Sache einen Haken hat?", fragte sie dann.

  • "Einen Haken?" Dallas lachte laut auf. "Ich will Sie nicht anlügen, Ms. Evert", sagte sie dann und lehnte sich in ihren Sessel zurück. "Ich habe mich über Sie informiert, Sie sind eine erfahrene Archäologin... mein Team besteht aus Amateuren. Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Bergung dieses Artefakts kein Spaziergang sein wird." Dallas hielt inne und grinste Amanda vielsagend an.
    "Ich habe einen Auftraggeber, ein Privatsammler, der bereit ist, einen sehr guten Preis für dieses Amulett zu bezahlen. Nun, ich komme aus einer reichen Familie," Dallas machte eine ausladende Geste mit dem linken Arm, die den Ausmaß ihres Anwesens verdeutlichen sollte, "Geld bedeutet mir nichts.. aber Sie! Ms. Evert," sie zeigte kurz mit Zeigefinger auf Amanda, "ich weiß, dass sie schon lange auf der Suche nach einem Sponsor sind, um ihre Ausgrabungen zu finanzieren. Helfen Sie mir, das Amulett zu besorgen. Ich biete Ihnen 50 % des Gewinns und ich werde Sie in zukünftigen Ausgrabungen finanziell unterstützen. Keine Haken, nichts Kleingedrucktes. Bei diesem Geschäft können wir beide nur gewinnen! Was sagen Sie zu meinem Angebot?"

  • "Na wer wars den?" Fragte Zip neugirig. Lara zuckte nur mit den Schultern.
    "Keine Ahnug, hat aufgelegt."
    "Vielleicht war die Person ja auch nur falsch verbunden." Meldete sich Alister geisesabwesend zu Wort. Nochimmer war er in sein Buch vertieft, auf das in geschwungenen, goldenen Lettern der Titel Tempelwächter geschrieben stand. Zip zog eine Augenbraue hoch. "Du denkst wirklich jemand wählt ausversehen Lara's Nummer? Die ist in keinem Telephonbuch zu finden! Das kann ja kein Zufall sein! Ich prüf das lieber nach. Er stand auf und lief eilig in seine Computerzentrale. Alister wandte sich Lara zu: "Lara, dieses Buch ist wirklich sehr interessant! Du solltest es dir mal ansehen! Darin werden edliche Kreaturen beschrieben die alte Artefakte bewachen. Wirklich sehr interessant und nützlich, falls du mal wieder einen Auftrag kriegst!" Lara seufzte. "Ja Alister, falls."

  • Sie ging zu Alsiter hinüber und schnappte sich das Buch.
    "Hm..echt schöne Amulette.", sagte sie.
    "Sieh doch,das hier wurde von den Azteken verwendet.Es wurde Frauen bei der Geburt aufgelget,um das Kind zu schützen.", erzählte Lara.
    "Und da", doch die Archäologin wurde durch einen Ruf von ZIp unterbrochen.
    Sie warf das Buch unsanft zu Alister und eilte aus der Küche.

  • Zip war die ganze Telephongeschichte nicht geheuer und hatte es sich deshalb vor seinem Computer bequem gemacht und verfolgte die Nummer zurück. Neugirig mussterte er die Daten die ihm angezeigt wurden. "Lara kommst du mal bitte?" rief er. Schon wenig später eilte Lara aus der Küche. Anscheined gefiel ihr das ganze auch nicht wirklich. Zufrieden lehnte Zip sich in seinem Stuhl zurück. "Wie ich es vermutet habe. So unschuldig war dieser Anruf sicher nicht. Sie dir mal diesen Typ an! Dieser Mr. Wesker sieht für mich nicht so aus als ob er nichts im schilde führt." Albert Wesker schien wirklich nicht sonderlich nett zu sein, auf dem Foto das eingezeigt wurde, schaute er grimmig drein und die Sonnenbrille verlie ihm einen furchteinflösenden Eindruck. "Kennst du den Lara?"

  • "Noch nie von ihm gehört." sagte Lara kopfschütelnd und sichtlich erfreut über Zips Entdeckung.
    "Richtig sympatisch sieht er ja nicht aus.Was wollte er denn?Hast du die Nummer?",fragte die junge Frau.
    Schon kam Alister in die Computercentrale.

  • Mürrisch kam Alister zu ihnen. "Lara, kann ja sein das du nicht denn tollsten Tag deines Lebens hast, aber musst du mir deshalb gleich ein Buch an den...." Alister verstummte und blickte des Bild von Albert Wesker an. Er runzelte die Stirn. "Hmmm... den kenn ich doch irgendwo her..." Alister trat näher und betrachtete das Bild genauer. Zip schob Alister bei Seite. "Ja such du mal dein Fotografisches Gedächnis nach diesem Mann ab, aber du solltest mir einbisschen Platz machen ich muss seine Nummer aufschreiben." Zip kritzelte sie auf einen Zettel und gab ihn Lara. "Bitteschön! Autogramme gibts später!" Grinsend wandte er sich wieder dem Computer zu. "Entschuldigt mich jetzt ich geh malwieder ein MMORPG spielen, scheint ja nicht so als ob ich was zu tun hätte." Alister sah in verständnislos an. "Ein MMRPG was?" Lara lachte. "Ach las ihn doch machen Alister. Ich ruf mal auf diese Nummer an. Du kannst ja in deinem Buch weiterlesen."

  • Zur gleichen Zeit auf einer kleinen Insel Nahe des Chinesischen Meeres sitzt ein älterer Man mit zufriedenem Lächeln auf der Veranda seines kleinen Landsitzes.
    Langsam greift er zum Telefon und wählt, wartet, auf das Freizeichen.
    "Ja" meldet sich die Stimme am ende der Leitung. "Wie sieht es mit dem kleinen Gefallen aus, um den ich sie gebeten habe ?
    Kurze stille am anderen ende. "Es läuft alles nach Plan. Sie brauchen sich keine sorgen zu machen." "Wann ich mir sorgen mache überlassen sie bitte mir. Informieren sie mich in Regelmäßigen Abständen über den Stand der Dinge"
    "Ich werde sie schon in kürze Zufriedenstellen können, das verspreche ich Ihnen, Herr Takamoto"
    Mit einem zufriedenen und wissenden lächeln beendete Takamoto das Gespräch.

  • Amanda stand vor dem Parque Oceanográfico, dem Aquarium von Valencia. García hatte ihr eine Eintrittskarte gegeben. Aber was sollte sie hier?
    An der Kasse standen große Schlangen, kein Wunder bei einem der weltweit größten Aquarien.
    Sie musste einige Zeit warten, bis sie endlich an die Reihe kam, wo ihr ein netter Spanier in gebrochenem Englisch die Preise für die verschiedenen Ausführungen der Eintrittskarten erklärte und dann überrascht und vielleicht auch ein wenig ärgerlich war, als Amanda ihm die Eintrittskarte zeigte, die García ihr gegeben hatte.
    Amanda ging schnell weiter. Im vorbeigehen stempelte eine junge Frau noch ihre Eintrittskarte ab und Amanda konnte sich die Fische ansehen. Wo sollte sie hingehen? García hatte ihr nur die Eintrittskarte in die Hand gedrückt und gesagt: "Morgen, 15:30."
    Als sie so durch die Gänge lief, fiel ihr ein großes, leeres Becken auf. Auf dem Schild davor stand:
    Weißer Hai
    Carcharodon carcharias
    AB FRÜHJAHR 2008

    Sie schaute das Becken an. Es war riesig. Die Glaswände waren bestimmt mehrere Centimeter dick.
    Plötzlich fühlte Amanda eine Hand auf ihrer Schulter:"Fische sind schöne Tiere, oder?"

  • Als Amanda sich umdrehte, grinste Dallas sie an und reichte ihr die Hand.
    "Ich befürchtete schon, Sie könnten ihre Meinung vielleicht geändert haben." Mit einer Kopfbewegung bedeutete sie Amanda, ihr zu folgen, als sie langsam begann, am Becken entlangzulaufen.
    "Haben Sie eine Idee, wieso ich Sie hierher bestellt habe?"

  • Amanda überlegte kurz. Sie hatte keine Ahnung. Doch dann fiel ihr ein, dass Krados doch ein Meeresgott war. Aber trotzdem machte es keinen wirklichen Sinn, warum sie hier waren.
    Nach einer längeren Gesprächspause sagte Amanda schließlich: "Nein, aber ich denke, dass sie es mir gleich sagen werden."
    García lächelte.

  • Takamoto indessen nahm sich noch einmal die Notizen vor, die er sich in all den Jahren angesammelt haben, was Beileibe nicht Wenig waren.
    Nur Irgendwie wunderte er sich, warum in einigen Schriften immer wieder Xian auftaucht.
    Selbst sein bester Mitarbeiter im Bereich Archäologie konnte sich das nicht erklären.
    Unterdessen wies er seinen Koch an, eine kleine Mahlzeit zu bereiten, denn beim Essen konnte er immer gut Nachdenken.
    Er musste einfach schneller sein als eine Gewisse andere Person.
    Sehr schnell sogar.

  • Wesker hatte gerade aufgelegt als das Telefon schon wieder Klingelte. Er überlegte ob er rangehen sollte, den so langsam ging ihm die Klingelei auf die Nerven.
    Der letzte Einsatz in einer Kleinstadt hatte ihn schon fast an den Rand des Wahnsinns gebracht, und keine Ruhige Minute gehabt.
    Wie auch. Jeden Moment musste er daran denken gekillt zu werden.
    "Was soll´s. Schlimmer als in Raccoon City oder Takomoto kann es nicht sein" dachte er und nahm den Anruf entgegen.
    "Ja" meldete er sich mürrisch....